Lebendimpfstoffe enthalten vermehrungsfähige Krankheitserreger. Im Rahmen der Herstellung werden diese jedoch abgeschwächt, sodass sie selbst die Krankheit nicht auslösen können. In seltenen Fällen kann es jedoch zu ähnlichen, meist milden, Symptomen wie der Krankheit selbst kommen. Man spricht dann von einer „Impfkrankheit“. Nähere Informationen zu möglichen Nebenwirkungen finden Sie unter Nebenwirkungen von Impfstoffen.
Zu den Lebendimpfstoffen zählen etwa jene gegen Masern-Mumps-Röteln, Varizellen (Windpocken, Feuchtblattern) und Rotaviren.
Lebendimpfstoffe erzeugen einen wesentlich länger anhaltenden Schutz als Totimpfstoffe.
Totimpfstoffe enthalten abgetötete Krankheitserreger oder Teile davon, die sich nicht mehr vermehren können. Dadurch können Totimpfstoffe keine Erkrankung auslösen. Dennoch regen sie den Körper an, einen Schutz gegen eine Erkrankung mit dem entsprechenden Erreger aufzubauen.
Da Totimpfstoffe eine schwächere Immunantwort auslösen als Lebendimpfstoffe, müssen sie erforderlichenfalls in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden.
mRNA-Impfstoffe enthalten einen „Bauplan“ (mRNA) für einen bestimmten Bestandteil eines Virus. Damit wird dieser Bestandteil vom Körper selbst produziert. In der Folge werden Antikörper gegen diesen Teil des Virus gebildet. Die Technologie, auf der mRNA-Impfstoffe basieren, wird seit mehreren Jahrzehnten erforscht.
Die mRNA in einem Impfstoff kann das menschliche Erbgut nicht verändern. Sie wird nicht in die DNA eingebaut und hat keinen Einfluss auf die menschliche Erbinformation – weder in Körperzellen noch in Fortpflanzungszellen.
Vektorimpfstoffe sind gentechnisch veränderte Impfstoffe. Sie enthalten ebenfalls den Bauplan des Krankheitserregers. Dieser wird mithilfe eines Vektors in den Körper eingeschleust. Ein Vektor ist nichts anderes als ein harmloses Virus, das als Transportmittel dient. Sobald das Vektorvirus die Erbinformation in den Körper eingeschleust hat, wird dem Körper eine Infektion vorgetäuscht. Dies löst die Bildung von Antikörpern gegen den Erreger aus.
Ein Proteinimpfstoff enthält bereits den bestimmten Teil (in dem Fall ein Protein bzw. Eiweiß) des Krankheitserregers, den der Körper bei mRNA- und Vektorimpfstoffen erst selbst herstellen muss. Durch die Impfung wird das Immunsystem angeregt, Abwehrstoffe zu bilden. Die Eiweißteile im Impfstoff können sich nicht vermehren und haben keinen Einfluss auf die Erbinformation bzw. DNA.
Sofern in den jeweiligen Fachinformationen nicht anders angeführt, können:
Weitere Informationen finden Sie im Impfplan Österreich 2023/2024.
Lebendimpfstoff | Totimpfstoff | mRNA-Impfstoff | Vektorimpfstoff |
Masern | Hepatitis A | COVID-19 | COVID-19 |
Mumps | Hepatitis B | ||
Röteln | Typhus (Spritzimpfung) | ||
Varizellen (Windpocken, Feuchtblattern) | Haemophilus influenzae Typ B (HiB) | ||
Gelbfieber | Kinderlähmung (Polio) | ||
Typhus (Schluckimpfung) |
Keuchhusten (Pertussis) | ||
Rotaviren (Schluckimpfung) | Meningokokken | ||
Influenza (Echte Grippe) (nasal) | Pneumokokken | ||
Tollwut | |||
Influenza (Echte Grippe) | |||
Cholera | |||
FSME | |||
Japanische Encephalitis | |||
Diphtherie | |||
Herpes-Zoster-Totimpfstoff | |||
Tetanus |
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Humane Papillomviren (HPV) | |||
Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) |
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.