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Bewältigung einer suizidalen Krise

Wenn Suizidgedanken andauern, Sie unter Depressionen leiden oder wiederholt in psychische Krisen geraten, dann holen Sie sich professionelle Hilfe! Es ist wichtig, dass Sie in dieser Phase eine psychische Entlastung und Stabilisierung erfahren und eine therapeutische Unterstützung bei der Bearbeitung der ursächlichen Probleme erhalten.

Die Bewältigung einer suizidalen Krise braucht Zeit, doch sie ist möglich!

Was kann ich tun?

Versuchen Sie, den Tag zu strukturieren und Tätigkeiten (kurze Aktivitäten/Aufgaben) zu planen, die Sie ablenken. Es sollte tagsüber möglichst keine großen „Leerläufe“ geben. Folgende praktische Maßnahmen können Ihnen helfen, den Leidensdruck zu vermindern, Stress abzubauen und gegen die Suizidgedanken anzukämpfen:

  • Spazierengehen bzw. Zeit im Freien/in der Natur verbringen
  • Familie, Freundinnen/Freunde treffen
  • Lieblingsfilme oder -fernsehprogramme ansehen
  • stimmungsaufhellende Lieblingsmusik anhören
  • mit Lebensbereichen beschäftigen, in denen Sie Lebenssinn sehen z.B. Spiritualität, Ausleben von Talenten, soziales Engagement
  • malen, zeichnen, schreiben
  • ein Vollbad oder eine Dusche zur Entspannung nehmen
  • sich etwas Schönes gönnen und es genießen

Zudem ist es hilfreich, regelmäßig Entspannungstechniken anzuwenden, um seelisches Leiden zu lindern. Einige Beispiele für Entspannungstechniken finden Sie unter So bleiben Sie entspannt.

Hinweis

Bei den genannten Tätigkeiten können trotzdem mitunter auch heftige Gefühle aufkommen. Sprechen Sie mit jemandem, dem Sie vertrauen, oder einer professionellen Helferin/einem professionellen Helferin darüber. Machen Sie das, was Ihnen persönlich wirklich guttut.

Mentale Unterstützung

Wenn es Ihnen gelingt, Ihre Gedanken positiv zu beeinflussen, können Sie sich damit gut selbst unterstützen:

  • Wenn Sie verzweifelt sind, ist es wichtig zu wissen, dass andere die gleichen oder ähnliche seelische Krisen durchmachen oder erlebt haben. Ehemals suizidgefährdete Menschen sind froh, am Leben zu sein.
  • Denken Sie zurück an eine Zeit in Ihrem Leben, in der Sie eine ähnlich schwere Krise bewältigen mussten. Was haben Sie getan, um diese schwierige Situation in den Griff zu bekommen? Können Sie jetzt etwas davon anwenden?
  • Sagen Sie sich oder schreiben Sie es nieder, was Sie einer Freundin/einem Freund in Ihrer Situation sagen würden.
  • Denken Sie an eine Zeit, in der es Ihnen besser ging als jetzt. Wie fühlte sich das an? Konzentrieren Sie sich auf die Gefühle, die Sie damals hatten, und schreiben Sie diese auf.
  • Oft hilft es, an Menschen zu denken, die Ihnen etwas bedeuten (z.B. Ihre Kinder, Ihre Partnerin/Ihr Partner oder Freundinnen/Freunde).

Schlafstörungen rechtzeitig behandeln

Versuchen Sie, nachts zu schlafen. Bei körperlichen Erkrankungen oder nach Verletzungen braucht der Mensch viel Schlaf, um sich zu erholen und zu genesen. Das Gleiche gilt für seelische Schmerzen. Wenn Sie nicht schlafen können, machen Sie Entspannungsübungen und denken Sie an die positiven Dinge, die andere in Ihnen oder in Ihrem Leben sehen könnten. Auch medikamentöse Unterstützung ist möglich, damit Sie wieder besser schlafen können. Oft ist das ein wichtiger Schritt, um die Kraft und Fähigkeit zur Bewältigung der Krise wieder zu erlangen. Wenden Sie sich dafür an eine Ärztin /einen Arzt. Nähere Informationen finden Sie unter Schlafstörungen.

Kein Alkohol, keine Drogen, keine Suizidhilfsmittel!

Trinken Sie keinen Alkohol, und nehmen Sie keine Drogen: Unter Alkohol- oder Drogeneinfluss wird Ihre Vernunft geschwächt, und die Gefühle und Impulse treten in den Vordergrund. Wenn Sie sich schlecht fühlen, dann wird durch Alkohol oder Drogen auch die negative Sicht auf das Leben verstärkt.

Beseitigen Sie zudem alle Suizidmittel, die Sie in Betracht gezogen haben! Vermeiden Sie Orte, die Sie beim Gedanken, sich etwas anzutun, in Betracht gezogen haben. Das kann die Suizidgedanken in besonders schwierigen Phasen verringern.

Unterstützung durch andere

Achten Sie darauf, bei aufkommenden Suizidgedanken nicht alleine zu sein. Kontaktieren Sie jemanden, mit dem Sie darüber sprechen können: ein Familienmitglied oder eine Freundin/einen Freund oder professionelle Ansprechstellen (z.B. Notrufnummer). Über die eigenen Probleme zu reden, sie in Worte zu fassen, ist oft der erste Schritt aus der Krise. Durch das Aussprechen werden Probleme oft klarer erkennbar. Es ist dadurch auch einfacher, gegen die Suizidgedanken anzukämpfen und neue Wege des Umgangs mit den Gedanken und der Situation zu erarbeiten. Hilfestellung dafür finden Sie unter Wie spreche ich über Suizidgedanken?.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 26. November 2019

Erstellt durch: Gesundheit Österreich GmbH

Abgenommen durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Thomas Niederkrotenthaler, PhD MMSc; Ass.-Prof. Mag. Dr. Benedikt Till

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