Zigaretten bestehen heute meistens nicht nur aus reinen Tabakblättern, sondern aus einem mit verschiedenen Zusatzstoffen versehenen Tabakgemisch. Die Zusatzstoffe sollen den Geschmack verbessern bzw. den Tabak feucht halten. Sie erleichtern auch die Nikotinaufnahme oder lindern das Kratzen im Hals. Über 600 Tabakzusatzstoffe sind bekannt, dazu zählen z.B. Menthol, Zucker, Ammoniak, Klebe-, Haft- und Verdickungsmittel oder Konservierungsstoffe. Sie können mehr als zehn Prozent des Gesamtgewichts einer Zigarette ausmachen. Die Verwendung von Zusatzstoffen erhöht die Anzahl der gesundheitsschädlichen Substanzen im Tabakrauch beträchtlich und damit auch das Gesundheitsrisiko. Manche Zusatzstoffe können auch das Abhängigkeitspotenzial verstärken. Seit 2010 müssen Hersteller bzw. Importeure von Tabakprodukten laut Tabakerzeugnis-Inhaltsstoffe-Erhebungsverordnung die Inhalts- und Zusatzstoffe dem Gesundheitsministerium melden. Mit 20. Mai 2020 gilt in der EU unter anderem ein Verkaufsverbot von Tabakerzeugnissen mit charakteristischen Aromen (z.B. Mentholzigaretten).
Hier finden Sie Informationsblätter zur Funktionsweise von 15 ausgewählten Tabakerzeugnis-Zusatzstoffen und deren Wirkung auf die Gesundheit.
Weitere Informationen: Nikotin und andere Inhaltsstoffe der Zigarette (Rauchfrei Telefon).
Die im Zigarettenrauch enthaltenen Substanzen zeigen schon in sehr geringen Mengen – im Milligrammbereich – eine schädliche Wirkung. Mehr als 90 dieser Substanzen werden von Fachorganisationen und Expertengremien als krebserzeugend oder wahrscheinlich krebserzeugend bewertet. Diese Stoffe können das Erbgut (DNA) schädigen, sodass gesunde Zellen zu Krebszellen entarten. Zu den gefährlichsten Stoffen, die nach dem Einstufungsschema der IARC (International Agency for Research on Cancer) in der Gruppe 1 als „krebserzeugend für den Menschen“ eingestuft werden, zählen u.a. Arsen, Benzol, Cadmium, Formaldehyd und Nickel.
Wichtige Tabakrauchinhaltsstoffe und ihre gesundheitsschädigenden Wirkungen:
Weitere Informationen: Gifte im Tabakrauch (Deutsches Krebsforschungszentrum)
Das Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) wird von den Konsumenten und Konsumentinnen fälschlicherweise oft als harmloser als Zigarettenrauchen eingeschätzt, auch das Suchtpotential wird unterschätzt. Der Gebrauch der Wasserpfeife ist kaum weniger schädlich als das Zigarettenrauchen. Der Rauch von Wasserpfeifen verliert nicht seine Giftstoffe. Es werden teilweise sogar größere Mengen an Schadstoffen aufgenommen als über filterlose Zigaretten. Der Passivrauch von Wasserpfeifen ist sogar schädlicher als der von Zigaretten.
Weitere Informationen: Shisha – Wasserpfeife (Rauchfrei Telefon).
Der Rauch der E-Zigarette ist eine zur Verdampfung gebrachte Flüssigkeit (Liquid), die oft Nikotin und verschiedene Aromastoffe enthält. Die wissenschaftliche Datenlage über die gesundheitlichen Auswirkungen bei wiederholtem, langfristigen Gebrauch ist zurzeit nicht ausreichend, auch fehlen einheitliche Produktstandards. Die Gesundheitsgefährdung lässt sich bisher nur schwer einschätzen. Bedenklich ist u.a. der Hauptinhaltsstoff Propylenglykol, der für die Vernebelung zuständig ist. Wiederholtes Inhalieren von Propylenglykoldämpfen kann Atemwegsreizungen hervorrufen.
Weitere Informationen: E-Zigaretten und E-Shishas (Rauchfrei Telefon).
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.