Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und anderen Präparaten sollte immer mit entsprechendem Fachpersonal wie etwa einer Ärztin/einem Arzt oder einer Apothekerin/einem Apotheker abgesprochen werden. Ebenso kann eine individuelle Ernährungsberatung durch eine Diätologin/einen Diätologen sinnvoll sein. Von einer unkontrollierten Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und Co. ist in jedem Fall abzuraten.
Gewicht zu reduzieren, kann schwer fallen. Fatburner sollen hier unterstützen. Denn: Als Fatburner werden Substanzen bezeichnet, die u.a. die körpereigene Fettverbrennung steigern und damit helfen sollen, rasch Gewicht abzunehmen. Viele Menschen setzen ihre Hoffnungen daher in verschiedene Präparate, die einen Gewichtsverlust bewirken sollen. Eines gleich vorweg: Eine langfristige Gewichtsreduktion gelingt nur durch die Umstellung des Lebensstils. Schlankheitspillen, Fatburner und Co. sind teilweise nicht nur wirkungslos oder mit Nebenwirkungen verbunden, sondern können unter Umständen auch die Gesundheit beeinträchtigen.
Ephedrin wird auch als Fatburner bezeichnet, da es den Energieumsatz erhöht und die Ermüdung verzögert. Ephedrin zählt zu den Stimulanzien wie auch Amphetamin und Metamphetamin. Die chemische Struktur und Wirkung von Stimulanzien wie Ephedrin ist ähnlich, wie jene der körpereigenen Hormone Adrenalin und Noradrenalin.
Stimulanzien galten lange Zeit als „klassische“ Dopingmittel. Ephedrin ist der Wirkstoff einiger Medikamente und unterliegt dem österreichischen Arzneimittelgesetz. Es ist in Österreich verschreibungspflichtig und steht auf der Verbotsliste der World Anti-Doping Agency (WADA).
Ephedrin kann zu einer Steigerung der Körpertemperatur und zu Problemen des Herz-Kreislauf-Systems wie Erhöhung des Herzschlags und des Blutdrucks führen. Zudem kann es u.a. zu Suchtverhalten, Stresssymptomen, Unruhe, Angstgefühl, Aggression, Harndrang, Depression, Euphorie und Schlaflosigkeit bis hin zu Halluzinationen, Krämpfen und Atemlähmung kommen. Zudem können schwere Erschöpfungszustände die Folge sein, die im Extremfall bis zum Tod führen können.
Der körpereigene Wirkstoff L-Carnitin (Hydroxycarbonsäure) unterstützt den Transport von langkettigen Fettsäuren bei der Fettverbrennung und soll diese angeblich steigern. Dadurch wird L-Carnitin als Fatburner beworben. Sport verursacht allerdings keinen Mehrbedarf, da L-Carnitin nicht verbraucht wird und der Körper die von ihm benötigte Menge an L-Carnitin wieder nachbildet.
L-Carnitin-Supplemente werden als Kapseln, Sirup und Pulver in Tagesportionen von ein bis zwei Gramm angeboten. Bei dieser Zufuhr über maximal vier Wochen ist mit keinen Nebenwirkungen zu rechnen. Allerdings besteht bei einer Supplementierung von L-Carnitin die Gefahr, dass der Körper die eigene Neubildung einstellt oder drosselt, weswegen von einer längerfristigen Einnahme abzuraten ist. Prinzipiell profitiert der Körper nur in einer Mangelsituation von einer gesteigerten Einnahme, welche bei L-Carnitin extrem selten vorkommt.
Die aktuelle wissenschaftliche Studienlage zeigt, dass eine zusätzliche Zufuhr an L-Carnitin weder eine gesteigerte Fettverbrennung bewirkt, noch die Ausdauerleistung verbessert. L-Carnitin-Präparate sind daher weder als Fatburner, noch zur Steigerung der Leistungsfähigkeit zu empfehlen.
Diuretika sind verschreibungspflichtige Medikamente, die bewirken, dass mehr Harn ausgeschieden wird. Diuretika sind demnach keine Fatburner, unterstützen aber dennoch dabei, binnen weniger Stunden Gewicht zu reduzieren. Bei Sportarten mit Gewichtsklassen etwa im Kampfsport oder Gewichtheben kann man dadurch in eine niedrigere Gewichtsklasse fallen, weshalb manche Sportlerinnen/Sportler Diuretika missbräuchlich einsetzen.
Unter der Einnahme von Diuretika (z.B. Desmopressin, Probenecid) kann es zu zahlreichen Nebenwirkungen kommen. Der Wasser- und Elektrolythaushalt wird durch die Einnahme von Diuretika gestört und Mineralstoffe werden vermehrt ausgeschieden. So kann es zu akutem Blutdruckabfall, Muskelkrämpfen, Kreislaufkollaps, Magen- und Darmproblemen sowie Nierenschäden und zu Impotenz bei Männern sowie zu Störungen im Menstruationszyklus bei Frauen kommen.
Diuretika stehen auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Mehr Informationen unter: Doping – Erfolg um jeden Preis?
Koffein stimuliert das zentrale Nervensystem und verbessert Reaktion, Koordination und Konzentration. Zudem kann Koffein die Fettverbrennung verbessern und gilt daher als Fatburner. Zu diesem Effekt kommt es allerdings nur bei trainierten Sportlerinnen und Sportlern, nicht aber bei Untrainierten. Ihre Muskeln sind nicht in der Lage, die vermehrt freigesetzten Fettsäuren zu nutzen. Studien zeigen, dass Koffein seine Wirkung als Fatburner nur dann entfalten kann, wenn es konzentriert als Supplement (zehn bis 15 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht) eingenommen wird. Dabei kann es aber auch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Zittern oder Herzrasen bis hin zu Herzrhythmusstörungen und leichten Halluzinationen kommen.
Moderate Koffeinmengen (ca. drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht), enthalten in ca. zwei Tassen Kaffee, können vor dem Sport getrunken, eine leistungsunterstützende Wirkung haben.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung wirkt Koffein nicht entwässernd, solange ein tolerabler Konsum von vier Tassen pro Tag nicht überschritten wird.
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Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.