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Suizid: Was ist das?

Was ist Suizid? Was steckt hinter diesem Fachbegriff? Suizidalität ist ein Ausdruck von Hoffnungslosigkeit gegenüber Lebensproblemen, die unlösbar erscheinen. Im Zustand höchster existenzieller Not sehen Betroffene keinen anderen Ausweg mehr, als sich das Leben zu nehmen. Sie befinden sich in einer akuten Krisensituation, die meist länger andauert und für gewöhnlich sehr belastend erlebt wird.

Suizid und Suizidalität

Suizidalität umfasst alle Handlungen sowie Gedanken, die darauf abzielen oder zum Inhalt haben, sich das Leben zu nehmen. Unter suizidalem Verhalten sind somit Suizidankündigungen (direkte oder indirekte Suizidhinweise, Suiziddrohungen), Suizidversuche und Suizide zu verstehen. Der Begriff „Suizid“ stammt aus dem Lateinischen und lässt sich mit „Selbsttötung“ übersetzen. Als Suizid wird eine selbstausgeführte Handlung, die zum Tod führt, bezeichnet. In der Umgangssprache werden dafür auch die Wörter „Selbstmord“ oder „Freitod“ verwendet. Diese Begriffe sind in der Fachwelt jedoch nicht mehr gebräuchlich, da das Wort „Selbstmord“ den Suizid sprachlich mit Verbrechen in Verbindung bringt. Suizid ist jedoch kein krimineller Akt. Zudem wird durch „Freitod“ fälschlicherweise angedeutet, dass der Suizid eine völlig freie Entscheidung ist. Ist jedoch ein Mensch verzweifelt und hoffnungslos, die Sicht auf die Dinge dunkel und eingeengt, werden Entscheidungen nicht wie sonst getroffen. Insbesondere Menschen, die sich in einer akuten Krisensituation befinden oder psychisch erkrankt sind, können suizidal werden. In den meisten Fällen verschwinden bei Bewältigung der Krise die Suizidgedanken.

Die aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2017 zeigen, dass Erhängen die in Österreich am häufigsten angewandte Suizidmethode darstellt. 546 Suizide (ca. 45 Prozent aller Suizide) erfolgten durch Tod durch Erhängen. An zweiter Stelle stand das Erschießen mit etwa 20 Prozent. Weniger als 10 Prozent der Fälle waren Selbstvergiftungen. Informationen zu seltenere Suizidmethoden zum Beispiel Pulsadern aufschneiden) und weitere Statistiken können Sie im aktuellen Bericht „Suizid und Suizidprävention in Österreich. Bericht 2018“ nachlesen.

Informationen zu vorbeugenden nationalen Maßnahmen das SUPRA-Umsetzungskonzept und Startpaket finden Sie im Bericht Suizid und Suizidprävention in Österreich 2016.

Mehr Suizidfälle als Verkehrstote

2017 starben in Österreich 1.224 Menschen durch Suizid. Die Anzahl ist in Österreich in den vergangenen Jahren gesunken und liegt im europäischen Mittelfeld. Dennoch sterben fast dreimal so viele Menschen infolge eines Suizids wie durch Verkehrsunfälle. Suizid wird oft als Problem von Männern angesehen, da die Suizidrate bei Männern viermal so hoch ist wie jene der Frauen. Hierbei gilt es allerdings zu bedenken, dass die Suizidraten nur die Zahl der vollzogenen Suizide beinhalten. Suizidversuche kommen bei Frauen häufiger vor als bei Männern.

Gründe für Suizid

Die Ursachen, sich das Leben zu nehmen, können sehr unterschiedlich sein. Oft handelt es sich um eine Flucht vor einer unerträglich empfundenen Situation oder negativen Gefühlen. Suizid kann auch als Hilferuf, Problemlösungsversuch oder Abwehr von Hoffnungslosigkeit verstanden werden. In seltenen Fällen steht tatsächlich der Wunsch nach dem Tod im Vordergrund. Meistens dominiert der Wunsch nach Ruhe bzw. einem Ende der aktuellen Krisensituation, die als aussichtslos empfunden wird. Grundsätzlich gilt, dass es nie einen einzelnen Grund für Suizid gibt. Vielmehr entwickelt sich Suizidalität aus einem Zusammenspiel unterschiedlicher biologischer, sozialer, psychologischer und kultureller Faktoren.

Risikogruppen

Ein erhöhtes Risiko für einen Suizid ist vor allem in folgenden Fällen gegeben:

Aus der Forschung ist zudem bekannt, dass mit steigendem Alter das Suizidrisiko zunimmt. Vor allem vereinsamte Männer über 60 Jahren zählen zur Risikogruppe.

Informationen zur Vorbeugung

2012 wurde das österreichische Suizidpräventionsprogramm SUPRA vom Gesundheitsministerium ins Leben gerufen. Nähere Informationen finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz..

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 26. November 2019

Erstellt durch: Gesundheit Österreich GmbH

Abgenommen durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Thomas Niederkrotenthaler, PhD MMSc; Ass.-Prof. Mag. Dr. Benedikt Till

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