Asiatische Tigermücke in Österreich etabliert
Asiatische Tigermücken (Aedes albopictus) sind mögliche Überträger von über 20 verschiedenen Krankheitserregern. Viele davon, wie Dengue, Zika oder Chikungunya, können von den heimischen Stechmückenarten nicht übertragen werden. Diese Krankheitserreger kommen in Österreich zwar bisher noch nicht vor, im Fall des Chikungunya-Virus geht das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) aber bereits von einer hohen Wahrscheinlichkeit einer Einschleppung nach Europa aus.
Überwachung des Auftretens von Tigermücken
In Kooperation mit den Ländern, Universitäten und Vereinen führt die AGES im Auftrag des Gesundheitsministeriums von Anfang Mai bis Ende Oktober ein so genanntes Ovitrap-Monitoring in ganz Österreich durch. Ovitraps sind Fallen, die wöchentlich auf Eigelege unterschiedlicher Gelsenarten untersucht werden. Diese Fallen werden hauptsächlich in städtischen Gebieten sowie an Orten, an denen gebietsfremde Arten in das Land eingeschleppt werden können, aufgestellt, wie Autobahnraststätten.
In Städten ist es meist deutlich wärmer als im Umland, wodurch das Überleben von Tigermücken über den Winter begünstigt wird. In Wien beispielsweise wird die asiatische Tigermücke durch den Fernverkehr vor allem im Bereich des südöstlichen Grüngürtels Wiens oder an einzelnen innerstädtischen Fernbus-Haltestellen eingeschleppt. Seit der ersten Sichtung 2020 haben Tigermücken dort überwintert und sich kleinräumig weiter in anliegende Wohngebiete und Gartensiedlungen verbreitet.
Mücken-Sichtungen über App melden
Auch Bürger:innen können wertvolle Informationen über Vorkommen von Tigermücken liefern. Die kostenfeie App „Mosquito Alert“ liefert ein Werkzeug, mit dem einfach mögliche Tigermücken gemeldet werden können. Die eingesendeten Fotos werden von nationalen und internationalen Expertinnen und Experten begutachtet und die Funde auf einer öffentlich zugänglichen Karte angezeigt.
Wie sich Tigermücken vermehren
Tigermücken sind sogenannte „Container-Brüter“ und bevorzugen zur Eiablage kleinste Wasserstellen. In ihrer natürlichen Umgebung sind das vor allem Baumhöhlen, im städtischen Bereich können das alle Arten von Gefäßen sein, in denen sich Wasser ansammelt, wie Regentonnen, Vogeltränken, Gießkannen, Gullys, verstopfte Dachrinnen, Blumenvasen, Pflanzenuntersetzer, Kübel, Dosen, Flaschen oder Gläser.
Besonders attraktiv sind auch im Freien gelagerte Autoreifen mit angesammeltem Regenwasser. Ein Weibchen legt pro Eiablagezyklus etwa 40 bis 90 Eier, die sie auf verschiedene Wasserstellen verteilt. Etwa 10 bis 15 Tage nach dem Schlüpfen der Larven entwickeln sich die ausgewachsenen Tigermücken. Die Eier der Tigermücke sind sehr robust und können auch monatelang Trockenheit und kühlere Temperaturen z.B. im Winter überdauern, bevor sie schlüpfen.
So kann man die Ausbreitung von Tigermücken vermeiden
Wichtig ist es, mögliche Brutstätten für die Tigermücke zu beseitigen. Mit diesen einfachen Maßnahmen lassen sich auch andere lästige Gelsen vermeiden:
- kleine Wasserstellen wie Vogeltränken oder Blumenuntersetzer mindestens einmal pro Woche entleeren
- Kleinstwasserstellen wie Schirmständer, Zaunrohre, Vertiefungen in Astgabeln oder Dekorelemente abdecken oder mit Sand befüllen
- Gegenstände wie Gießkannen, Reifen, leere Blumenkästen, Aschenbecher unter Dach lagern oder umdrehen, damit sich kein Wasser ansammeln kann
- Regentonnen verschließen oder mit feinmaschigem Insektenschutzgitter bedecken
- verstopfte Dachrinnen vermeiden
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Letzte Aktualisierung: 19. Mai 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal