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e-Medikation: Pilotbetrieb startet

29.03.2011

Der Pilotbetrieb für e-Medikation, dem ersten Service der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) wird im April gestartet. e-Medikation ist die elektronische Erfassung ärztlich verordneter und in der Apotheke rezeptfrei erhältlicher Medikamente für die Selbstmedikation.

Damit wird eine Informationsgrundlage für jene Einrichtungen des Gesundheitswesens geschaffen, die Arzneimittel verordnen und ausgeben: niedergelassene Ärztinnen/Ärzte, medizinisches Personal in Spitälern und Apothekerinnen/Apotheker.

So können unerwünschte Wechselwirkungen und Mehrfachverordnungen, die mitunter auch ein gesundheitliches Risiko für die Patientinnen und Patienten darstellen können, leichter überprüft und vermieden werden. Ziel von e-Medikation ist, die Sicherheit für die Patientinnen und Patienten bei der Einnahme von Medikamenten zu erhöhen.

Die Teilnahme an e-Medikation ist freiwillig und nur mit Zustimmung der Patientin/des Patienten möglich. Voraussetzung ist aus gesetzlichen Gründen eine unterschriebene Zustimmungserklärung. e-Medikation bietet einer Patientin/einem Patienten auf Nachfrage eine Liste aller Medikamente, die eingenommen werden – sofern sie vollständig bei e-Medikation gespeichert wurden.

Gerade ältere und/oder chronisch kranke Menschen nehmen öfters mehrere Arzneimittel gleichzeitig ein, die von verschiedenen Ärztinnen/Ärzten verordnet wurden. Aber auch junge Menschen oder sogar Kinder können von unerwünschten Arzneimittelwirkungen betroffen sein: Antibiotika, Hustensaft, Schmerz- oder Erkältungsmittel, die nur ab und zu eingenommen werden, können solche unerwünschten Wirkungen entfalten. So kann auch die Wirksamkeit der Antibabypille durch andere Produkte – nicht nur verschreibungspflichtige Medikamente – eingeschränkt werden kann. e-Medikation richtet sich somit an Personen jeden Alters.

Ab April: Pilotstart in drei Regionen

Der Pilotbetrieb e-Medikation wird Anfang April 2011 in drei Regionen starten: Im 21. und 22. Bezirk in Wien, in den Bezirken Wels-Stadt, Wels-Land, Grieskirchen und Eferding in Oberösterreich sowie in den Bezirken Reutte, Imst und Landeck in Tirol. Rund 100 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, mehr als 50 Apotheken und sechs Spitäler haben sich bisher zur Teilnahme bereiterklärt.

Mit der e-Medikations-Software ausgestattete Apotheken können ab 1. April Patientinnen und Patienten zur Teilnahme am Pilotbetrieb anmelden. Die Ausstattung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit der e-Medikations-Software erfolgt im April. Mit Ende April sollten alle teilnehmenden niedergelassenen Ärztinnen/Ärzte und Apotheken ausgestattet sein. Wiener und Tiroler Spitäler starten im Mai, das Klinikum Wels-Grieskirchen kann bereits ab Anfang April auf e-Medikation zugreifen.

Informationen zum Stand der bereits ausgestatteten Ärztinnen/Ärzte und Apotheken sind auch bei der e-card Serviceline unter 050124 3311 zu erfragen.

Die teilnehmenden Arztordinationen, Apotheken und Spitäler werden außerdem mit gut sichtbaren Türklebern gekennzeichnet.

Wie funktioniert e-Medikation?


Jede/jeder teilnehmende Patientin/Patient erhält ein „Arzneimittelkonto“. Darin werden die ärztlich verordneten und in der Apotheke bezogenen Arzneimittel für die Dauer der Einnahme und sechs Monate danach gespeichert. Die Ärztin/der Arzt kann bei einer neuen Verordnung die aktuellen Daten abrufen und die neue Medikation entsprechend prüfen. Durch Stecken der e-card ist eine Prüfung auch in Apotheken möglich.

Sicherer Zugriff durch e-card

Die technische Basis für e-Medikation bildet das hoch sichere e-card-System, wobei die persönlichen Arzneimitteldaten nicht auf der e-card selbst, sondern in einem Arzneimittelkonto gespeichert werden. Die e-card dient dabei als Zugangs-Schlüssel zu den Arzneimitteldaten. Auf der e-card selbst werden keine Arzneimitteldaten gespeichert. Das gesamte Projekt e-Medikation wurde von der Österreichischen Datenschutzkommission genehmigt und ist das erste Teilprojekt der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA).

Weitere Informationen:

Letzte Aktualisierung: 29. März 2011

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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