Gefährliche Weichmacher in Gummistiefeln?
Zwar verletzte keines der Produkte die gesetzlichen Regelungen. Jedoch wurden sowohl Kinder- als auch Arbeitsgummistiefel beanstandet. Denn in neun der 20 analysierten Produkte stießen die Expertinnen und Experten auf Phthalate (Kunststoffweichmacher) in hohen Dosierungen. Nachgewiesen wurden unter anderem die Phthalate DEHP (Di(2-ethylhexyl)phthalat), DINP (Diisononylphthalat) und DIDP (Diisodecylphthalat). In acht der getesteten Gummistiefel wurde sogar eine Konzentration an DEHP von bis zu 55,7 Prozent gemessen.
Weichmacher in Kunststoffen
Bestimmte Phthalate, die in Kunststoffen Verwendung finden (z.B. DEHP), können sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Der Einsatz von DEHP ist beispielsweise in Babyartikeln und speziellen Spielwaren ab einem Gehalt von 0,1 Prozent verboten. Ab Februar 2015 sollen DEHP und DIBP zu den zulassungspflichtigen Stoffen gehören. Inwieweit die beiden Kunststoffweichmacher DINP und DIDP gefährlich sind, ist noch nicht völlig geklärt.
Die Tests untersuchten die Gummistiefel außerdem nach PAK (polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen). Diese zum Teil krebserregenden Stoffe wurden jedoch in keinem der Stiefel nachgewiesen.
Tipps für den Gummistiefelkauf
Für Endverbraucherinnen und Endverbraucher ist schwer zu erkennen, ob sich schädliche Stoffe in Gummistiefeln befinden. Expertinnen und Experten nennen als ein Indiz den intensiven Geruch der Produkte. Vorsichtshalber sollten Gummistiefel möglichst kurz getragen und nicht ohne Socken bzw. Strümpfe angezogen werden. Auch das Innenfutter kann von Phthalaten belastet sein. Generell wird die Aufnahme der Stoffe durch langen Kontakt mit der Haut, durch Schweiß und Wunden begünstigt. Auch am Preis der Ware lässt sich der Gehalt an Phthalaten nicht ablesen. Sowohl günstige Gummistiefel als auch solche des höheren Preissegments können geringe Mengen Kunststoffweichmacher enthalten. Hohe Dosierungen finden sich ebenfalls in beiden Preisklassen.
Weitere Infos finden Sie unterUmweltbundesamt.
Letzte Aktualisierung: 16. Oktober 2012
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal