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EU-Umfrage: Stress am Arbeitsplatz

03.06.2013

Arbeitsbedingter Stress ist in Europa weitverbreitet. Dies bestätigt eine aktuelle Umfrage der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), die zwischen November 2012 und Februar 2013 in 31 europäischen Ländern durchgeführt wurde. Etwa die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Europa (51 Prozent) meint, dass Stress an ihrem Arbeitsplatz häufig bzw. sehr häufig vorkommt. Frauen sind generell öfter betroffen als Männer. Am meisten verbreitet ist Stress im Gesundheits- und Pflegebereich. In Österreich fühlen sich etwas weniger Befragte (45 Prozent) als im EU-Durchschnitt durch Stress am Arbeitsplatz belastetet.

Stress macht krank

Berufsbedingter Stress ist oft mit gesundheitlichen Problemen verbunden. Untersuchungen zufolge sind schätzungsweise zwischen 50 und 60 Prozent aller verlorenen Arbeitstage auf Stress zurückzuführen. Dies verursacht laut EU-OSHA hohe Kosten, denn abgesehen vom menschlichen Leid wird auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt.

Jobangst und hohe Arbeitsbelastung als Stressauslöser

Laut der EU-OSHA-Umfrage werden in Europa Arbeitsplatzunsicherheit und -umstrukturierungen als die häufigsten Gründe für beruflichen Stress angegeben. Dies meinen etwa 72 Prozent der Befragten. Rund 66 Prozent nennen eine hohe Arbeitsbelastung und 59 Prozent Mobbing als Ursachen von arbeitsbedingtem Stress. Weitere Gründe sind mangelnde Unterstützung von Kollegen und Vorgesetzten (57 Prozent), unklare Rollen und Verantwortlichkeiten (52 Prozent) und fehlende Möglichkeiten einer eigenständigen Arbeitsgestaltung (46 Prozent).

In Österreich steht laut den Umfrageergebnissen an erster Stelle der Ursachen für Berufsstress eine hohe Arbeitsbelastung (64 Prozent). Ein ähnliches Bild zeigt die aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima Index. Laut einer Aussendung der Arbeiterkammer Oberösterreich sind nur mehr 74 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihrer Arbeitszeitregelung zufrieden. 2008 waren es noch mehr als 80 Prozent. Auch der Anteil der Beschäftigten, die Samstagsarbeit leisten müssen, ist im vergangenen Jahr um fünf Prozentpunkte von 17 auf 22 Prozent gestiegen. Vor allem Frauen bis 25 Jahre sind von dieser Entwicklung betroffen.

Arbeitsstress kann bekämpft werden

Die EU-OSHA erklärt in einer Aussendung, dass psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz in der gleichen Weise bekämpft werden müssen wie Probleme in den Bereichen Gesundheitsschutz und Sicherheit. So ergab die Umfrage, dass arbeitsbedingter Stress bei jenen Unternehmen seltener ist, bei denen wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung gesetzt werden. Lösungen werden z.B. in Projekten der Betrieblichen Gesundheitsförderung erarbeitet.

In Österreich wird seit 1.1.2013 durch die Novelle zum Arbeitsschutzgesetz die Wichtigkeit der psychischen Gesundheit und der Prävention arbeitsbedingter psychischer Belastungen stärker betont. Die Arbeitsinspektion will vermehrt mit Betrieben zum Thema „arbeitsbedingte psychische Fehlbelastungen“ ins Gespräch kommen und beratend bei der Lösung von Problemen unterstützen. Dies kann im Rahmen eines Anlassfalles, einer Routinekontrolle oder einer Schwerpunktaktion geschehen.

Weitere Informationen:

Letzte Aktualisierung: 3. Juni 2013

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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