Bei der Vorsorgeuntersuchung suchen Ärztinnen und Ärzte nach versteckten Erkrankungen und nach Faktoren, die ein höheres Risiko anzeigen, zu einem späteren Zeitpunkt chronisch krank zu werden. Besonderer Fokus wird dabei auf weit verbreitete Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck gelegt sowie auf Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen oder Bewegungsmangel. Sind bestimmte Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung auffällig, wird die Ärztin oder der Arzt darüber informieren, was getan werden kann, um ein etwaiges Gesundheitsrisiko zu senken. Schon einfache Veränderungen des Lebensstils können viel dazu beitragen, das Krankheitsrisiko zu minimieren.
Zu Beginn der Vorsorgeuntersuchung erfolgt die Anamnese, bei der die Ärztin oder der Arzt sich ein erstes Bild über den derzeitigen Gesundheitszustand verschafft. Weiters werden Laboruntersuchungen, eine körperliche Untersuchung sowie gegebenenfalls weitere Untersuchungen (z.B. EKG, Blutdruckmessung etc.) durchgeführt. Zur Vorsorgeuntersuchung bei Frauen gehört auch eine gynäkologische Untersuchung bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt.
Ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind Schlüsselbegriffe für einen gesunden Lebensstil. Damit wird der Grundstein für eine gesunde Schwangerschaft gelegt. Wichtig ist auch, schon vor der Schwangerschaft die Speicher an Vitaminen und Mineralstoffen zu füllen sowie übermäßigen Alkoholkonsum und Rauchen zu vermeiden. Während der Schwangerschaft sollen jedenfalls keine Diäten durchgeführt werden, da der Körper ansonsten mit Nährstoffen unterversorgt werden kann.
Falsche Ernährung mit zu viel Fett, zu viel Süßem und zu wenig Ballaststoffen sowie Bewegungsmangel tragen entscheidend zur Entstehung von Übergewicht bei. Um abzunehmen bzw. sein Normalgewicht zu halten, ist über lange Sicht ein Gleichgewicht zwischen zugeführter und verbrauchter Energie (Kalorien) notwendig. Programme zur Gewichtsreduktion umfassen daher Ernährungsberatung und gezielte Bewegung. Sie berücksichtigen auch psychologische Aspekte, um durch eine langfristige Änderung der Lebensgewohnheiten ein Normalgewicht zu erreichen und zu halten. Weitere Informationen finden Sie unter Ernährung bei Übergewicht.
Unter- und Übergewicht erhöhen das Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft und bei der Geburt. Dazu zählen zum Beispiel Fehlgeburten, Frühgeburten, Kaiserschnittgeburten oder Schwangerschaftsdiabetes. Die Amerikanische Gesellschaft für Ernährung (American Dietetic Association) empfiehlt deshalb, schon vor einer Schwangerschaft das Körpergewicht zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Unter Normalgewicht wird für Frauen ab 18 Jahren der Bereich des Body Mass Index (BMI) zwischen 19 und 24 kg/m² verstanden. Darunter wird von Untergewicht und darüber von Übergewicht gesprochen. BMI-Werte von 30 oder mehr sind als Adipositas oder starkes Übergewicht definiert.
Die Vorsorgeuntersuchung ist in Österreich ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems. Sie kann bei Ärztinnen und Ärzten mit einem eigenen Kassenvertrag für die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen werden.
Bei folgenden Stellen kann eine Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden:
Wo Sie in Ihrer Nähe eine Gesundenuntersuchung auf Kassenkosten durchführen lassen können, erfahren Sie z.B. bei der kostenlosen Telefon-Serviceline des Hauptverbandes der Österreichischen Sozialversicherungsträger: 0800 – 501 522 sowie unter sozialversicherung.at
Vorsorgeuntersuchungen sind kostenlos und stehen allen Personen ab 18 Jahren mit einem festen Wohnsitz in Österreich zur Verfügung. Auch nicht versicherte Personen können bei der örtlich zuständigen Gebietskrankenkasse eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen, vorausgesetzt sie haben einen festen Wohnsitz in Österreich.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.