EU-Schulprogramm: Darf es eine gesunde Jause sein?
Gesunde Ernährung erleben
Ziel dieses von der EU geschaffenen Programms ist es, gesunde Ernährungsgewohnheiten bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Einerseits soll dies durch die geförderte Verteilung von Obst, Gemüse und Milchprodukten an Schulen und Kindergärten gewährleistet werden. Andererseits können Schülerinnen/Schüler bei verschiedenen Aktivitäten mitmachen. Hierzu zählen Verkostungen und Ausflüge auf Bauernhöfe. Hierbei soll Wissen über gesunde Ernährungsweisen, Produktion von Lebensmitteln, Landwirtschaft und Umwelt sowie über Produktvielfalt, Regionalität und Saisonalität vermittelt werden. Im Zuge der Verkostungen und Exkursionen können weitere landwirtschaftliche Produkte wie Käse, Topfen, Honig und verarbeitetes Obst und Gemüse probiert werden. Ergänzend haben Pädagoginnen/Pädagogen die Möglichkeit, den sogenannten digitalen Milchkoffer kostenlos bei der AMA Marketing anzufordern. Dieser beinhaltet Lernmaterialien zum Thema Milchproduktion für alle Schulstufen sowie Arbeitsblätter, Filme, Postervorlagen sowie ein Handbuch für Pädagoginnen und Pädagogen. Hier geht es zum digitalen Milchkoffer.
Auch Hochbeete in schulischen Einrichtungen werden als pädagogische Begleitmaßnahme gefördert. Dadurch lernen Kinder das Pflanzen und die Pflege von Obst und Gemüse. Gleichzeitig können sich die jungen Gärtnerinnen/Gärtner Wissen über Anbau, Pflege, Wachstum, Ernte von Obst- und Gemüsesorten sowie ökologische Zusammenhänge aneignen.
Regionales Obst und Gemüse wird gefördert
Die EU fördert im Rahmen des Schulprogramms den Kauf von frischem Obst und Gemüse und übernimmt die Hälfte der Kosten. Förderbar ist eine breite Palette an regionalem Obst und Gemüse.
Welche Schulmilchprodukte dürfen es sein?
Da beim Schulprogramm die gesunde Ernährung im Fokus steht, dürfen bei den geförderten Michprodukten kein Salz, Fett, keine Süßungsmittel oder künstliche Geschmacksverstärker zugesetzt sein. Der Zusatz von Zucker ist nur begrenzt möglich. Zudem ist die Förderung für die Schulmilchprodukte abhängig vom Milchanteil im Produkt und damit unterschiedlich hoch. So werden Produkte ohne Zusatz von Aromen und süßenden Zutaten wie Zucker oder Honig stärker gefördert und können wesentlich preisgünstiger an die Schülerinnen und Schüler abgegeben werden. Demnach ist die reine Trinkmilch für Kinder in teilnehmenden Bildungseinrichtungen viel billiger als z.B. Kakao. Die Produkte werden fast ausschließlich von regionalen Anbieterinnen/Anbietern bezogen und frisch hergestellt. Gefördert werden neben Milch auch Sauer- und Buttermilch, Naturjoghurt sowie Kakao, Fruchtjoghurt und Fruchtmilch.
Quiz-Fragen, Videos und Experimente
Kann man Butter selbst herstellen? Welches Obst wächst auf Bäumen? Nicht alle Kinder können diese Fragen mit Sicherheit beantworten. Daher wurden im Rahmen des EU-Schulprogramms ein Quiz rund um die Themen Milch, Obst und Gemüse zusammengestellt. Das Quiz ist in zwei Bereiche aufgeteilt (Milch bzw. Obst/Gemüse), wobei jeweils 20 Fragen in unterschiedlichen Kategorien zur Verfügung stehen. Hier geht es zum Quiz für Obst/Gemüse und Milchprodukte.
Weitere Unterrichtsmaterialien sind verschiedene Experimente für den Schulunterricht sowie der Wissens-Check zu den Experimenten im Schulunterricht und Videos.
Sämtliche Unterlagen sowie das Quiz und die Videos wurden unter der Leitung der Abteilung Zentrum Ernährung und Prävention der AGES mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union erstellt.
Erfolgreiche Umsetzung in Österreich
Im Schuljahr 2018/19 wurden 1.232 Tonnen Obst und Gemüse an ca. 339.000 Kinder in rund 2.500 Schulen und Kindergärten verteilt. Dabei wurden 1,87 Millionen Euro an EU-Beihilfen für Produktlieferungen ausbezahlt. Das am häufigsten gelieferte Obst sind dabei Äpfel. Ein Drittel der verteilten Produkte stammt aus biologischer Landwirtschaft.
Im Schuljahr 2018/19 wurden 2.470 Tonnen an Schulmilchprodukten in etwa 2.400 Schulen und Kindergärten mit rund 340.000 Kindern verteilt. Das beliebteste Produkt ist der Kakao. Der Anteil an Bioprodukten beträgt ca. 22 Prozent.
Unterstützt wird das EU-Schulprogramm durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, das Bundesministerium für Gesundheit, Soziales, Pflege und Konsumentenschutz und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch:
- Informationen zur Programmteilnahme und zur Förderungsabwicklung (AMA)
- Informationen für Bildungseinrichtungen (AMA)
Letzte Aktualisierung: 27. August 2020
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal