Alkohol hat geringere Ausstiegsrate als illegale Drogen
Problematischer Drogenkonsum
Ein weiterer Schwerpunkt des Drogenberichts ist die Situation beim problematischen Drogenkonsum. Darunter versteht man das Injizieren von Drogen oder die länger dauernde bzw. regelmäßige Einnahme von Opioiden, Kokain und/oder Amphetaminen. Laut aktueller Schätzungen liegt die Häufigkeit des problematischen Drogenkonsums in Österreich zwischen 25.000 und 37.000 Menschen, das sind rund 0,4 bis 0,7 Prozent der österreichischen Bevölkerung. Die Häufigkeit blieb in den letzten Jahren stabil. Zu den Folgen des problematischen Drogenkonsums zählen eine frühzeitige Sterblichkeit – im Jahr 2009 wurden 187 direkt suchgiftbezogene Todesfälle festgestellt – sowie gesundheitliche Probleme (z.B. Hepatitis) und soziale Folgen (z.B. Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Verschuldung, Beschaffungskriminalität).
Alkoholismus
Die Häufigkeit der Alkoholabhängigkeit wird auf fünf Prozent der Bevölkerung geschätzt. Demnach sind in Österreich insgesamt rund 350.000 Personen von chronischem Alkoholismus betroffen. Ein problematischer Alkoholkonsum liegt laut dem „Handbuch Alkohol“ (2009) dann vor, wenn ein erhebliches Gesundheitsproblem damit verbunden ist. Rund zehn Prozent der Bevölkerung gelten als „alkoholgefährdet“. Konkret bedeutet das: Der Alkoholkonsum überschreitet die Gefährdungsgrenze – bei Frauen durchschnittlich mehr als 40 g Alkohol pro Tag bzw. bei Männern durchschnittlich 60 g Alkohol pro Tag. Chronische Alkoholikerinnen/Alkoholiker konsumieren mehr als das Doppelte dieser Mengen. Sie leiden an krankhaftem Alkoholismus, der eine ärztliche Behandlung erfordert.
Grobe Berechnung des Alkoholgehalts gebräuchlicher Getränke:
- 40 g Alkohol: 2 Viertelliter Wein, 2 Flaschen Bier (0,5 Liter), 6 Schnäpse (0,02 Liter)
- 60 g Alkohol: 3 Viertelliter Wein, 3 Flaschen Bier (0,5 Liter), 9 Schnäpse (0,02 Liter)
Quelle: Handbuch Alkohol – Österreich: Zahlen, Daten, Fakten, Trends 2009. BMG. Wien.
Weitere Informationen finden Sie unter www.goeg.at.
Letzte Aktualisierung: 8. November 2010
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal