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Notfall Kreislaufstillstand: Hauptsache Herzmassage

13.12.2010

Es kann Menschen jeden Alters treffen, auch sportliche und körperlich fitte. Plötzlich und ohne Anzeichen einer Erkrankung kann das Herz aufhören zu schlagen und der Atem aussetzen.

In Europa erleiden pro Jahr rund 500.000 Personen einen Kreislaufstillstand, rund 350.000 Menschen sterben daran. Für eine erfolgreiche Wiederbelebung ist eine rasche Erste Hilfe entscheidend. Laut den neuen Empfehlungen des europäischen Wiederbelebungsrats (European Resuscitation Council, ERC) ist die Herzdruckmassage die wichtigste Maßnahme für die Wiederbelebung durch Laienhelferinnen/Laienhelfer.

Herzmassage unbedingt – Beatmung wenn möglich

Bei einem Kreislaufstillstand ist das Gehirn ohne Herzdruckmassage bereits nach fünf Minuten meist unwiederbringlich geschädigt. Bis die Rettung und professionelle Hilfe eintrifft – das dauert in der Regel zirka zehn Minuten –, sind Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laienhelferinnen und -helfer für die Überlebenschancen entscheidend. Die Herzdruckmassage bei einem Kreislaufstillstand sollte sofort nach Verständigung der Rettung beginnen (Rettungsnotruf 144, Euronotruf 112). Sie ist einfach und sicher, sogar Kinder können eine Herzdruckmassage durchführen, erklärt der ERC in einer Aussendung. Wenn die Helferin/der Helfer geübt ist, eine Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung durchzuführen, dann sollte zusätzlich zur Herzdruckmassage unbedingt auch beatmet werden, so der ERC.

Die Empfehlungen für die Wiederbelebung lauten:

  • Herzdruckmassage: In der Mitte vom Brustkorb fest und zirka 5 cm tief drücken, zirka 100-mal pro Minute.
  • Beatmung: Nach jeweils 30 Herzdruckmassagen zweimal beatmen.

Drücken bis Rettung eintrifft


Werden die Wiederbelebungsmaßnahmen bis zum Eintreffen der Rettung fortgesetzt, haben die Patientinnen/Patienten eine sehr gute Chance zu überleben, auch wenn nur Herzdruckmassage ohne Beatmung durchgeführt wird. Können mehrere Passanten helfen, sollte sich die drückende Person am besten nach zwei Minuten ablösen lassen.

Rettungsleitstelle unterstützt bei Wiederbelebung


Rasch durchgeführte Wiederbelebungsmaßnahmen erhöhen die Überlebensrate um das Zwei- bis Dreifache. Jedoch nur in einem von fünf Notfällen versucht eine Zeugin/ein Zeuge tatsächlich, eine Wiederbelebung zu leisten. Ein Grund ist oft die Unsicherheit der Laienretter, ob es sich tatsächlich um einen Kreislaufstillstand handelt. Die Angst ist meist unbegründet: Beim Notruf unterstützt die Rettungsleitstelle die Helferin/den Helfer über das Telefon, einen Kreislaufstillstand richtig zu erkennen, und gibt Anleitungen für weitere Erste-Hilfe Maßnahmen, bis die Notärztin/der Notarzt eingetroffen ist.

Defibillatoren anwenden

Auch die Anwendung von Defibrillatoren wird vom ERC ausdrücklich empfohlen. Diese automatischen Geräte können durch einen gezielten Stromstoß ein stillstehendes Herz oft wieder aktivieren. Die Bedienung ist einfach, die Helferinnen/Helfer werden mit Sprachanweisungen zu den nächsten Schritten angeleitet. Defibrillatoren sind in vielen öffentlichen Gebäuden verfügbar.

Die aktuellen ERC-Richtlinien basieren auf neuen wissenschaftlichen Untersuchungen über die Wirksamkeit von Wiederbelebungsmaßnahmen bei Kreislaufstillstand. Ein besonderes Augenmerk legte der Expertenrat auf eine einfache Umsetzbarkeit durch Laien. Laut ERC könnten durch eine verbreitete Anwendung der neuen Richtlinien 100.000 Menschen pro Jahr in Europa gerettet werden.

Weitere Informationen:

Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2010

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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