Erlebnis Klettersteig: sicher unterwegs
Angesichts der zunehmenden Beliebtheit dieses Sports weist der Österreichische Alpenverein aber auch auf mögliche Gefahren hin. Denn auch das Begehen von Klettersteigen ist mit bestimmten Risiken verbunden. Bei unzureichender Vorbereitung, mangelhafter Ausrüstung oder falschem Verhalten besteht auch hier Absturzgefahr! Zehn Empfehlungen des Alpenvereins helfen, die Risiken auf Klettersteigen zu vermindern.
Nur gut ausgerüstet einsteigen
Für versicherte Klettersteige ist eine spezielle Ausrüstung notwendig. Moderne Klettersteigsets sind mit einem Bandfalldämpfer, der im Ernstfall an Sollbruchstellen auslöst und den Sturz auffängt, ausgerüstet. Besonders wichtig sind funktionelle Klettersteigkarabiner, die sich einfach bedienen lassen und automatisch schließen. Ein Helm gehört zur Standardausrüstung dazu. Klettersteighandschuhe bewähren sich vor allem bei längeren, schwierigeren Klettersteigen und schützen vor Blasen an den Händen und Hautverletzungen.
Sicherheit am Klettersteig – die zehn Empfehlungen des Alpenvereins
1. Sorgfältig planen!
Planung ist der Schlüssel für sichere und genussvolle Touren.
Informieren Sie sich genau über Schwierigkeit und Länge, Zu- und Abstieg, Wetter und Verhältnisse. Zu jedem Klettersteig gibt es übrigens Führerliteratur mit Topos (= Routenskizzen) – auch eine kurze Recherche im Internet bringt häufig wertvolle Treffer.
2. Das Ziel den persönlichen Voraussetzungen anpassen!
Zu hoch gewählte Schwierigkeiten mindern das Erlebnis und können zu gefährlichen Situationen führen. Neben der klettertechnischen Schwierigkeit müssen auch die Länge des Steiges und die Beschaffenheit des Zu- und Abstiegs sorgfältig ausgewählt werden und dem persönlichem Können, der Fitness und der Erfahrung entsprechen.
3. Vollständige, normgerechte Ausrüstung verwenden!
Klettergurt, Klettersteigset und Helm: Nur die konsequente und richtige Anwendung der Ausrüstung ermöglicht eine sichere Begehung von Klettersteigen. Für den Notfall sind Erste-Hilfe-Paket und Mobiltelefon (Euro-Notruf 112) dabei.
4. Bei Gewittergefahr nicht einsteigen!
Blitzschlag bedeutet Lebensgefahr. Regen, Nässe und Kälte erhöhen das Sturzrisiko. Bei der Tourenplanung gilt es, den Wetterbericht auf die Gewitterneigung zu prüfen. Sollte man doch einmal vom Gewitter überrascht werden, wird vor der falschen Reaktion gewarnt: Nicht aushängen, sondern mit dem Drahtseil verbunden bleiben! Denn die Absturzgefahr überragt die Blitzschlaggefahr allemal.
5. Drahtseil und Verankerungen kritisch prüfen!
Auf geöffneten Klettersteigen darf man einen zeitgemäßen Sicherheitsstandard erwarten. Dennoch sollte man den Sicherungen nicht blind vertrauen und sich ein kritisches Auge bewahren. Steinschlag, Schneedruck, Frostsprengung oder Korrosion können Schäden an der Steiganlage verursachen. In gesperrte Klettersteige darf nicht eingestiegen werden.
6. Partnercheck am Einstieg!
Bevor es losgeht wird, am besten gegenseitig nach dem Vieraugenprinzip, die Ausrüstung kontrolliert: Gurtverschluss, Verbindung Klettersteigset mit Klettergurt, Helm.
7. Ausreichende Abstände einhalten!
Zwischen zwei Fixpunkten darf nur eine Person unterwegs sein. Bei einem Sturz wäre die/der Nachsteigende gefährdet.
8. Klare Absprache beim Überholen!
Kommunikation und Rücksichtnahme verhindern gefährliche Situationen bei Überholmanövern oder Gegenverkehr. Überholmanöver gehören abgesprochen und sind – besonnen und rücksichtsvoll - an dafür geeigneten Stellen durchzuführen.
9. Achtung Steinschlag!
Achtsames Steigen verhindert Steinschlag und vermeidet so eine Gefährdung der Nachsteigenden.
10. Natur und Umwelt respektieren!
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften anreisen. Müll und Lärm vermeiden.
Hinweis
Geführte Klettersteigtouren und Kurse werden von den großen österreichischen Alpinvereinen angeboten:
Weitere Informationen zum Thema gesunde Bewegung finden Sie am Gesundheitsportal.
Letzte Aktualisierung: 14. August 2012
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal