Neue Studie: Stress als Alzheimer-Risiko
Langzeitstudie über 37 Jahre
In der Studie wurden 800 Frauen im Zeitraum von 1968 bis 2005 insgesamt sechsmal untersucht. Erhoben wurde die Häufigkeit von typischen Stressereignissen, wie Krankheit oder Verlust eines nahestehenden Menschen, Scheidung, Kindheitsproblemen, Schwierigkeiten in der Arbeit etc. Auch die persönliche Stressbelastung mit länger andauernden Symptomen wie Nervosität, Ängstlichkeit oder Schlafstörungen wurde untersucht. Die meisten der zwischen 1914 und 1930 geborenen Frauen hatten mindestens ein bedeutendes Stressereignis erlebt (81 Prozent), am häufigsten die geistige Erkrankung eines Elternteils oder eines Geschwisters (rund 78 Prozent). Zehn Prozent berichteten über ein soziales Problem, acht Prozent über eine Scheidung.
Während der Studiendauer entwickelten 153 Frauen (19 Prozent) eine Demenz, 104 eine Alzheimer-Demenz. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Je mehr Stressereignisse durchlebt wurden, desto höher ist das Risiko, an Demenz zu erkranken. Dabei können vergangene Stresserlebnisse auch noch nach vielen Jahren zu einer erhöhten Stressbelastung beitragen.
Leistungsdruck als Stressfaktor
Auch andere Studien deuten darauf hin, dass Stress – als einer von vielen Faktoren –mitverantwortlich für die Entstehung von Altersdemenz sein könnte. Laut medizin-transparent.at weisen Untersuchungen darauf hin, dass hoher Leistungsdruck in der Arbeit die Wahrscheinlichkeit für Demenz im Alter begünstigt. Dies gilt vor allem, wenn die Betroffenen das Gefühl haben, das Arbeitspensum nicht beeinflussen zu können. Umgekehrt kann das Demenzrisiko sinken, wenn der Arbeitsumfang – trotz hoher Herausforderung – positiv bewältigt und kontrolliert werden kann.
Stress und Demenzrisiko
Tatsächlich sind die Ursachen für den langsamen geistigen Verfall bei einer Demenz noch weitgehend unbekannt. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass lang andauernder Stress der Gesundheit schadet. Die dauernde Ausschüttung von Stresshormonen führt u.a. zu erhöhtem Blutzucker und Blutdruck und hat eine Reihe von negativen Effekten im Gehirn, die mit der Entstehung von Alzheimer-Demenz in Verbindung stehen.
Weitere Informationen:
Quelle: Quelle: Johansson, L. et al. (2013): Common psychosocial stressors in middle-aged women relatetd to longstanding distress and increased risk of Alzheimer's disease: a 38-year longitudinal population study. BMJ Open2013.
Letzte Aktualisierung: 8. Oktober 2013
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal