Weltkrebstag: Mit Mythen aufräumen
Die Österreichische Krebshilfe fasst die vier wichtigsten Mythen zusammen und fordert einen nationalen Schulterschluss, um Krebs und seinen negativen Folgen entgegenzuwirken.
Mythos 1: Krebs ist eine reine Gesundheitsfrage
Faktum: Krebs ist keine reine Gesundheitsfrage. Abgesehen von dem Schock durch die Diagnose, der verständlichen Angst um die Gesundheit und dem menschlichen Leid, hat eine Krebserkrankung fast immer auch weitreichende wirtschaftliche und soziale Auswirkungen für Patientinnen/Patienten und ihre Angehörigen, Arbeitgeber, das Gesundheitssystem etc. Die Gesellschaft ist durch mehr Jobverluste, vorzeitige Pensionierungen, erhöhten Pflegebedarf etc. betroffen.
Mythos 2: Krebs ist eine Erkrankung älterer Menschen
Faktum: Krebs trifft Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen. Bei Männern treten 16 Prozent aller Krebserkrankungen vor dem 55. Lebensjahr auf, bei Frauen sind es 23 Prozent. Es zeigt sich zwar eine deutliche Zunahme des Erkrankungsrisikos mit steigendem Alter, dennoch gibt es Krebsarten, die vorwiegend Kinder und junge Menschen treffen (z.B. Leukämie, Krebserkrankungen des lymphatischen Systems).
Mythos 3: Krebs ist ein Todesurteil
Faktum: Viele Krebsarten, die noch vor Jahren einem Todesurteil gleich kamen, können heute dank Früherkennungsprogrammen und moderner Therapien geheilt werden. So ist es möglich, das Leben der Patientinnen und Patienten bei bestmöglicher Lebensqualität maßgeblich zu verlängern.
Mythos 4: An Krebs zu erkranken ist Schicksal
Faktum: Es gilt als erwiesen, dass ein Drittel aller Krebserkrankungen durch entsprechende Maßnahmen vermieden werden könnten. Unter diese Maßnahmen fallen:
- Gesunder Lebensstil: Gesunde Ernährung, verantwortungsvoller Konsum von , ausreichend Bewegung, vorsichtiger Umgang mit Sonne und Solarien können das Risiko einer Krebserkrankung reduzieren.
- Nicht Rauchen: Es ist erwiesen, dass Rauchen für rund 70 Prozent aller Lungenkrebstodesfälle und rund 22 Prozent aller anderen Krebstodesfälle verantwortlich ist. Nicht-Rauchen senkt das Krebsrisiko.
- Infektionen: Jede sechste Krebserkrankung weltweit wird von Infektionen verursacht, die größtenteils vermeidbar oder behandelbar wären. Vor allem Infektionen durch Humane Papillomaviren (HPV), Bakterien wie Helicobacter pylori oder Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren (HBV und HCV).
- Früherkennung von Krebs: Es ist erwiesen, dass Krebsfrüherkennungsprogramme wie das „Brustkrebs-Screening“ oder „Dickdarm-Screening“ in jenen Ländern, in denen diese Programme bereits etabliert sind, beachtliche Erfolge erzielen. In Österreich wird im Zuge der Vorsorgeuntersuchung nach häufigen Krebserkrankungen (Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs, Darmkrebs) gesucht. Neu wird im Herbst 2013 das eingeführt.
Weitere Informationen:
- Statistik Austria (Aktuelle Krebsstatistik)
- Österreichische Krebshilfe
Letzte Aktualisierung: 31. Januar 2013
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal