Antibiotika sorgsam einsetzen!
Antibiotikaresistenz: Was ist das?
Antibiotikaresistenz wird vom ECDC (European Centre for Desease Prevention and Control), dem Initiator des Antibiotikatags, definiert als die Widerstandsfähigkeit von Bakterien gegen die Wirkung eines oder mehrerer Antibiotika. Nicht Mensch und Tier entwickeln die Resistenz, sondern Bakterien, die von Menschen und Tieren mit sich getragen werden, können eine Antibiotikaresistenz entwickeln.
Fakten einfach erklärt
Auf der Webseite des Europäischen Antibiotikatags wird die Problematik einfach mit Kurzvideos erklärt. Die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen passiert auf verschiedenen Wegen: durch Reisen, in der Nutztierhaltung, in Gesundheitseinrichtungen und in der Bevölkerung durch Übertragung von antibiotikaresistenten Bakterien von Patientinnen/Patienten auf andere Menschen. Wie sich Antibiotikaresistenzen genau ausbreiten können, beschreibt eine Infografik. Zusätzlich erklärt die ECDC in Faktenblättern, warum Antibiotikaresistenzen zunehmend eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen werden und was jede/jeder einzelne dagegen tun kann.
Sorgsamer Umfang, sorgfältige Hygiene
Auch Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser nimmt den Europäischen Antibiotikatag am 18. November zum Anlass, zu einem sorgsamen Umgang mit Antibiotika aufzurufen. „Antibiotika dürfen nur nach Verschreibung durch eine Ärztin oder einen Arzt eingenommen werden. Denn nur durch die Einnahme der richtigen Antibiotika in der richtigen Dosierung kann die bakterielle Erkrankung erfolgreich bekämpft und möglichen Resistenzentwicklungen entgegen gewirkt werden“, erklärt Oberhauser. „Die Vermeidung von Infektionen durch verbesserter Hygiene ist eine weitere vorrangige Strategie in der Bekämpfung der Antibiotikaresistenz“, so die Gesundheitsministerin weiter.
Die Situation in Österreich
Im europäischen Vergleich zählt Österreich beim Gesamtverbrauch aller Antibiotika zu den moderaten Verbrauchsländern. Im niedergelassenen Bereich, von dem vollständige und hochwertige Daten zur Verfügung stehen, ist seit 1998 eine leicht fallende Tendenz im Verbrauch festzustellen. So sank die Anzahl der Verordnungen pro 10.000 Einwohner/innen von knapp 20 im Jahr 1998 auf 17,3 im Jahr 2014. An einer entsprechenden österreichweiten Erhebung des Antibiotikaverbrauchs im stationären Bereich wird gearbeitet, Zahlen dazu sollen 2017 vorliegen.
Bereits zum zehnten Mal wird heuer der AURES – der österreichische Antibiotikaresistenz-Bericht – des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen veröffentlicht. Die vorliegenden Daten ermöglichen, die Entwicklung der Resistenzlage in Österreich zu beobachten und der Ausbreitung von antimikrobiellen Resistenzen (AMR) entgegenzuwirken.
Weitere Informationen:
- Antibiotikaresistenz (Gesundheitsportal)
- Nosokomiale Infektionen (Gesundheitsportal)
- Antibiotikaresistenz (Gesundheitsministerium)
Letzte Aktualisierung: 16. November 2015
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal