Impfen: Nachholbedarf bei Masern
Durchimpfungsrate zu niedrig
Laut dem Mitte Jänner vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Impfplan 2016 liegt in Österreich die Durchimpfungsrate bei Kindern und Jugendlichen für die erste Masern-Mumps-Röteln-(MMR)-Impfung über 90 Prozent. Bei der notwendigen zweiten MMR-Impfung ist die Durchimpfungsrate allerdings niedriger, da sie oft nicht, wie im kostenlosen Kinderimpfprogramm empfohlen, im zweiten Lebensjahr, sondern erst um Jahre verzögert verabreicht wird.
Ohne eine ausreichende Schutzimpfung bleibt also das Risiko, sich mit Masern anzustecken, bestehen. So kam es 2015 in Österreich zu einer starken Masernaktivität mit 308 Fällen. Wegen der wieder angestiegenen Masernfallzahlen rechnet das Autorenteam des Impfplanes in den nächsten Jahren auch wieder mit tödlich verlaufenden Erkrankungen.
Masern schwächen Immunsystem
Zu den Auswirkung einer Masernerkrankung erklären die Autorinnen/Autoren des Impfplans: „Zudem verursachen Masern durch Schwächung des Immunsystems ein mehrere Jahre anhaltendes erhöhtes Risiko, an anderen Infektionskrankheiten zu sterben. Die Impfung hingegen schützt das Immunsystem: In Industrienationen mit hoher Maserndurchimpfungsrate wurde gezeigt, dass speziell durch die Maßnahme der Masernimpfung die Sterblichkeit an anderen Infektionskrankheiten deutlich gesenkt werden konnte.“
Mehr Masernimpfungen
Laut einem Bericht der APA wurden 2014 und 2015 im Rahmen des kostenlosen Kinderimpfprogramms bereits mehr Kinder gegen Masern geimpft als in den Jahren davor. In der Bevölkerung kann die Krankheit aber nur ausgerottet werden, wenn mehr als 95 Prozent der Menschen immunisiert sind. 2015 kamen sieben Prozent der Masernerkrankungen in Spitälern und ähnlichen Einrichtungen vor. Dies würde darauf hinweisen, dass noch immer zu wenige Beschäftigte im Gesundheitswesen immunisiert seien.
Die MMR-Impfung ist im Kinderimpfprogramm enthalten und zählt auch für Erwachsene zu den empfohlenen Standardimpfungen. Der Immunstatus kann durch Blutabnahme in den entsprechenden Laboratorien getestet werden.
Weitere Informationen:
- Keinemasern.at (Gesundheitsministerium)
- Masern (Gesundheitsportal)
- Impfplan Österreich 2016 (Gesundheitsministerium)
Letzte Aktualisierung: 25. Januar 2016
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal