Auslöser von Migräne individuell erfassen
Genaues Migräne-Tagebuch
In einer Studie unter Mitarbeit der Arbeitsgruppe Kopfschmerz der MedUni Wien wurden Voraussetzungen für eine personalisierte Behandlung genauer untersucht. „Auslöser von Migräneattacken zu erkennen, ist ein wichtiger, zugleich aber schwieriger Schritt in der Migränebehandlung“, erklärt Christian Wöber, Leiter des Spezialbereichs Kopfschmerz an der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien, in einer Presseaussendung. Allgemeine bekannte Auslöser wie Wetter oder Stress können individuelle Beschwerden nicht genau erklären. Alleiniges Befragen der Betroffenen durch die Ärztin/den Arzt bringt kein verlässliches Ergebnis. Vielmehr sind genaue Aufzeichnungen in einem Tagebuch und eine statistische Analyse notwendig, um Migräne personalisiert behandeln zu können.
Personalisierte Behandlung
In der im Mai 2016 im Fachjournal „Cephalalgia“ veröffentlichten Studien wurden 33 verschiedene Auslöser („Trigger“) für Migräne individuell und nicht nur für eine Patientengruppe ermittelt. Untersucht wurden 326 Patientinnen/Patienten, die 90 Tage lang ein detailliertes Migräne-Tagebuch führten.
Das Ergebnis: Im Durchschnitt wurden pro Patientin/Patient vier mögliche Auslöser nachgewiesen. „Unerwartet war, dass das individuelle Profil möglicher Auslöser außerordentlich variabel und in 85 Prozent der Patientinnen und Patienten einzigartig war.“ Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Ermittlung von individuellen Profilen eine wichtige Voraussetzung ist, um persönliche Strategien zur Vermeidung der Auslöser für die Betroffenen entwickeln zu können.
Weitere Informationen:
- Kopfschmerz & Migräne (Gesundheitsportal)
- Presseinformation der MedUni Wien
Letzte Aktualisierung: 27. Juni 2016
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal