Kunststoff im Körper: Studie untersucht Belastung
Kunststoffe und Gesundheitsrisiken
„Die Kunststoffproblematik ist äußerst vielfältig“, erklärt Hans-Peter Hutter vom Institut für Umwelthygiene der MedUni Wien. „Es betrifft Zusatzstoffe wie Weichmacher, aber auch Flammschutzmittel, Duft- oder Farbstoffe. So können Weichmacher bereits in sehr geringen Konzentrationen essenzielle biologische Prozesse wie Enzymaktivitäten oder das Hormonsystem beeinflussen.“ Durch die Studie sollte geklärt werden, ob sich durch einen radikalen Verzicht von Plastik die innere Belastung verändert.
Insgesamt wurden 14 Phthalat-Metabolite (Weichmacher) und Bisphenol A (BPA) im Morgenharn gemessen. Die Untersuchungen zeigen: Selbst wenn auf privater Ebene Kunststoffe möglichst vermieden werden, bleibt eine innere Belastung bestehen. Die Gesundheitseffekte werden jedoch als eher gering bezeichnet. Durch Einzelprodukte sei die gesundheitliche Belastung laut dem Umweltmediziner sogar sehr gering. „Was aber entscheidend ist, ist die Summe der Belastungen durch die allgegenwärtigen Kunststoffe. Die ist heutzutage hoch“, so Hutter. Neben den Weichmachern gehören zu den problematischen Kunststoffsubstanzen unter anderen sogenannte Industriechemikalien wie polybromierte Diphenylether, Nonylphenol und Bisphenol A. Auch die zunehmende Verbreitung von Kunststoffmüll und Mikroplastik in der Umwelt ist problematisch.
Plastik vermeiden
Daher sei es laut Hutter notwendig, Kunststoffe im Alltag auch durch eine restriktivere Chemikalienpolitik zu vermeiden. Auch jeder Einzelne kann zur Plastikvermeidung beitragen. Schon zum Beispiel die Verwendung von Mineralwasserflaschen aus Glas verursacht weniger ökologische Schäden als der Gebrauch von Plastikflaschen.
Weitere Informationen:
- Studie „Live without plastic: A family experiment and biomonitoring study“ (Pubmed)
- www.keinheimfuerplastik.at (Der Blog der Familie zum Experiment)
- Chemikalien im Alltag (Gesundheitsportal)
Letzte Aktualisierung: 1. August 2016
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal