Eosinophile

Synonyme:  Eosinophile Granulozyten (EOS)

Die Eosinophilen (eosinophile Granulozyten) sind spezialisierte weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und an der Abwehr von Parasiten (z.B. Würmern und Läusen) sowie bei Allergien und Autoimmunreaktionen beteiligt. Die Bestimmung dieser Labormessgröße erfolgt bei der Untersuchung des Blutbildes.

Inhaltsverzeichnis

Warum werden die eosinophilen Granulozyten im Blut bestimmt?

Die Eosinophilen (eosinophile Granulozyten) sind spezialisierte weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und an der Abwehr von Parasiten (z.B. Würmern und Läusen) sowie bei Allergien und Autoimmunreaktionen beteiligt. Bei der mikroskopischen Begutachtung im Rahmen der Untersuchung des sogenannten Blutausstrichs imponieren diese Blutzellen mit rot angefärbten Granula im Zytoplasma (Färbung nach Wright oder May-Grünwald-Giemsa).

Die Bestimmung der Eosinophilen im Blut erfolgt bei der Untersuchung des Differenzialblutbildes.

  • Das Differenzialblutbild wird entweder vom Blutbild-Analysegerät automatisiert gemacht: automatisches Differenzialblutbild.
  • Oder das Blut wird im Labor händisch ausgestrichen, gefärbt und ausgezählt: manuelles Differenzialblutbild.
     

Die Werte des Differenzialblutbildes bestehen für jede Zellgruppe (Neutrophile, Basophile, Eosinophile, Lymphozyten und Monozyten) stets aus jeweils zwei Zahlen:

  • Relativer Wert in Prozent (%):
    • Dieser bezieht sich immer auf den Anteil der entsprechenden Zellgruppe der weißen Blutkörperchen bezogen auf die gesamte Leukozytenzahl.
    • Folglich muss die Summe der Prozentzahlen der Zellgruppen der weißen Blutkörperchen immer 100 Prozent ergeben.
  • Absoluter Wert in Giga pro Liter:
    • Die Summe der absoluten Zahlen der Zellgruppen der weißen Blutkörperchen muss den gesamten Leukozytenwert ergeben.

Was bedeuten erhöhte/erniedrigte Eosinophilen-Werte?

Eine Erhöhung der Eosinophilen wird als „Eosinophilie“ bezeichnet. Diese findet man bei:

  • Abklingen akuter Infektionen (wird als die „Morgenröte“ der Heilung bezeichnet),
  • parasitären Erkrankungen (unter anderem Bandwürmer, Trichinose, Läuse, Wanzen),
  • allergischen Erkrankungen,
  • Autoimmunerkrankungen,
  • bestimmten Leukämien als Begleitreaktion.

Eine Erniedrigung der Eosinophilen (der Begriff „Eosinopenie“ ist ungebräuchlich) findet man bei:

  • Knochenmark-Schädigungen,
  • Nebennierenrindenüberfunktion,
  • Einnahme bestimmter Medikamente.

Weitere Informationen

LOINC: 26450-7, 26449-9

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
0,4–7 % 0,4–7 % 0,4–7 % 0,4–7 % % (Prozent) der Leukozyten
0,03–0,47 G/L 0,03–0,47 G/L 0,03–0,47 G/L 0,03–0,47 G/L G/L (Giga pro Liter)
Für Neugeborene gelten andere Normalwerte

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

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Quelle: www.gesundheit.gv.at: Eosinophile

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