Synonyme: Stäbe, Stabkernige neutrophile Granulozyten
Stabkernige sind junge Formen der neutrophilen Granulozyten mit einem hufeisen- bzw. stabförmigen Zellkern. Diese Zellen werden im Rahmen des manuellen Differenzialblutbildes erfasst bzw. es wird auf dem Laborbefund in Form eines Kommentars auf diese Zellen Bezug genommen.
Stabkernige sind junge Formen der neutrophilen Granulozyten mit einem hufeisen- bzw. stabförmigen Zellkern.
Die Neutrophilen wiederum stellen den größten Anteil der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) dar. Ihre Hauptaufgabe ist die Abwehr von Krankheitserregern (wie z.B. Bakterien und Viren).
Auch die Stabkernigen werden im Rahmen des manuellen Differenzialblutbildes erfasst bzw. es wird auf dem Laborbefund in Form eines Kommentars auf diese Zellen Bezug genommen.
Stabkernige kommen auch normalerweise im peripheren Blut vor.
Erhöhte Werte finden sich bei Entzündungsprozessen und Infektionskrankheiten (sogenannte Linksverschiebung).
Bei Säuglingen und Kindern gelten bis zu zehn Prozent Stabkernige im Differenzialblutbild als normal.
Ein vermehrtes Auftreten von Stabkernigen (junge neutrophile Granulozyten) sowie auch Metamyelozyten im peripheren Blut wird als Linksverschiebung bezeichnet.
Bei einer Linksverschiebung können zwei Formen unterschieden werden:
LOINC: 764-1, 763-3
Männer bis 18 Jahre | Männer über 18 Jahre | Frauen bis 18 Jahre | Frauen über 18 Jahre | Einheit |
---|---|---|---|---|
3–5 % | 3–5 % | 3–5 % | 3–5 % | % (Prozent) der Leukozyten |
0,15–0,40 G/L | 0,15–0,40 G/L | 0,15–0,40 G/L | 0,15–0,40 G/L | G/L (Giga pro Liter) |
Für Neugeborene gelten andere Normalwerte |
Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.
Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.