Synonyme: Blutfarbstoff roter, Roter Blutfarbstoff
Der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin) in den Erythrozyten gewährleistet den Sauerstofftransport im Blut. Die Bestimmung des Hämoglobins im Blut erfolgt bei der Untersuchung des Blutbildes, und seine Menge gibt Aufschlüsse darüber, ob eine Blutarmut (Anämie) vorliegt.
Die Bestimmung des Hämoglobins im Blut erfolgt bei der Untersuchung des Blutbildes.
Die Menge des im Blut vorhandenen Hämoglobins gibt Aufschlüsse darüber, ob eine Blutarmut (Anämie) vorliegt, wobei der Hämoglobinwert im Blut in diesem Fall vermindert ist.
Hämoglobin ist der wichtigste Bestandteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten): Hämoglobin besteht aus einem Eiweißanteil (Globin) sowie mehreren Häm-Anteilen. In die Häm-Anteile sind Eisenatome eingelagert.
Das Hämoglobin gewährleistet die Hauptaufgabe der Erythrozyten – nämlich den Sauerstofftransport im Blut. Der Sauerstoff bindet sich dabei an die Eisenatome im Hämoglobin der roten Blutkörperchen.
Dazu werden die Erythrozyten vom Herz in die Lunge gepumpt. Hier findet durch die Atmung der Gasaustausch statt:
Von der Lunge fließt das sauerstoffreiche Blut über die Arterien in alle Gewebe des Körpers. Das sauerstoffarme Blut wird über die Venen zuerst zum Herz zurücktransportiert und kommt dann wieder zur Lunge.
Eine Verminderung des Hämoglobins im Blut bei normalem Blutvolumen wird als Blutarmut (Anämie) bezeichnet. Sie entsteht durch eine mangelhafte Bildung der Erythrozyten (z.B. bei Eisenmangel), einen Erythrozyten-Verlust (z.B. Blutung) oder eine gesteigerte Zerstörung der Erythrozyten (z.B. Hämolyse).
Bei schwer ausgeprägter Anämie ist die Sauerstoffversorgung der Gewebe des Körpers gefährdet. In manchen Fällen muss eine Bluttransfusion durchgeführt werden.
Eine Vermehrung des Hämoglobins wird als Polyglobulie bezeichnet. Diese Störung kann bei Sauerstoffmangel (beispielsweise bei Lungenerkrankungen), hormonellen Störungen, bestimmten Anämieformen (angeborene Hämoglobinerkrankungen) bzw. bei bestimmten Leukämieformen auftreten.
Eine Anämie (Blutarmut) ist eine Verminderung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) im Blut und/oder des Anteils der Erythrozyten am Gesamtvolumen (Hämatokrit).
Bei schweren Formen der Blutarmut kann unter Umständen die Versorgung der Gewebe des Körpers mit Sauerstoff gefährdet sein. Besonders anfällig für einen Sauerstoffmangel ist dabei das Herz. Dementsprechend sind insbesondere herzkranke Menschen bei einer Anämie besonders gefährdet.
Die Ursachen einer Anämie sind vielfältig:
Weitere Informationen zu Anämie, Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie.
LOINC: 718-7
Männer bis 18 Jahre | Männer über 18 Jahre | Frauen bis 18 Jahre | Frauen über 18 Jahre | Einheit |
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13–17 g/dL | 13–17 g/dL | 12,5–15,0 g/dL | 12,5–15,0 g/dL | g/dL (Gramm pro Deziliter) |
Für Neugeborene gelten andere Normalwerte |
Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.
Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.