Glomeruläre Filtrationsrate MDRD (GFMDO)
Synonyme: MDRD-GFR
Die Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist eine Messgröße zur Beurteilung der insgesamten Funktionsleistung der Nieren. Neben der Durchführung einer Kreatinin-Clearance Untersuchung zur Abschätzung der GFR kann diese aber auch mittels der MDRD-Berechnungsmethode aus dem Kreatininwert im Blut approximativ kalkuliert werden.
- Adiuretin
- antidiuretisches Hormon
- Chlorid (CL)
- Cystatin C (CYSTC)
- Harnsediment
- Harnstatus
- Harnzytologie (HARNZYTO)
- Kalium (K)
- Kolloidosmotischer Druck (KOD)
- Kreatinin (KREA)
- Kreatinin-Clearance (KRCL)
- Mikroskopische Harnanalyse
- Mikroskopischer Urinsedimentbefund (SEDBF)
- Natrium (NA)
- onkotischer Druck
- Osmolalität (OSM)
- Vasopressin (ADH)
Inhaltsverzeichnis
Warum wird die GFMDO bestimmt?
Zur Beurteilung der Nierenfunktion gibt es die folgenden Labormethoden:
- Messung von Kreatinin (ein Abbauprodukt des Energiespeichermoleküls Kreatin in der Muskulatur) im Blut und
- Bestimmung der Kreatinin-Clearance.
Weil die Bestimmung der Kreatinin-Clearance aber mit einem großen Aufwand verbunden ist (immerhin muss hierzu der Harn der Patientin/des Patienten über 24 Stunden gesammelt werden), kann die Nierenfunktion auch mithilfe einer Berechnungsformel anhand des Kreatininwertes im Blut abgeschätzt werden: MDRD-Formel („Modification of Diet in Renal Disease“).
Was bedeutet ein erniedrigter GFMDO-Wert?
Ein erniedrigter GFMDO-Wert kann ein Hinweis auf eine gestörte Nierenfunktion sein.
Allerdings ist diese mittels MDRD-Formel berechnete Nierenfunktion ein bloßer Schätzwert. Bei unklaren Fällen ist die Durchführung einer Kreatinin-Clearance-Untersuchung unumgänglich.
Nierenversagen
Die Nieren (lateinisch „Renes“) erfüllen im Körper drei Aufgaben:
- Produktion von Harn und Ausscheidung harnpflichtiger Stoffe (vor allem Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure).
- Konzentrierung des Harns zur Regulierung von Wasser/Elektrolyt- sowie Säure/Basen-Haushalt im Blut sowie Regulation des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels (Knochen).
- Produktion der Nierenhormone: Erythropoetin, Prostaglandine, Cholecalciferol (Vitamin-D-Vorstufe), Kinine (für die Blutdruckregulation).
Bei einem Nierenversagen ist in erster Linie die Ausscheidungsleistung der Nieren gestört, und es kommt zu einer Ansammlung von harnpflichtigen Stoffen im Blut. Das wird als Harnvergiftung (Urämie) bezeichnet.
Die Ursachen für ein Nierenversagen sind vielfältig: Ein Schock kann aufgrund einer Verminderung der Nierendurchblutung zu einem akuten Nierenversagen führen. Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Atherosklerose sind die wichtigsten Ursachen für ein chronisches Nierenversagen.
Für die Behandlung des Nierenversagens gibt es nur die folgenden Möglichkeiten:
- Blutwäsche (Hämodialyse) oder
- Nierentransplantation.
Weitere Infos:
Weitere Informationen
LOINC: 2164-2
Referenzwerte
Männer bis 18 Jahre | Männer über 18 Jahre | Frauen bis 18 Jahre | Frauen über 18 Jahre | Einheit |
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>90 mL/min/1,73 m² | >90 mL/min/1,73 m² | >90 mL/min/1,73 m² | >90 mL/min/1,73 m² | mL/min/1,73 m² (Milliliter pro Minute pro 1,73 Quadratmeter) |
Hinweis
Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.
Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik