Die Temperaturmethode
Inhaltsverzeichnis
Wie wird die Temperaturmethode angewandt?
Die Körpertemperatur muss vor dem Aufstehen immer zur gleichen Uhrzeit gemessen werden. Die Aufwachtemperatur zeigt an, wann der Eisprung vorüber ist. Sie ist in der ersten Zyklushälfte – vom Beginn der Monatsblutung bis zum Eisprung – etwas niedriger als in der zweiten Zyklushälfte. Nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur etwas an und bleibt bis zur nächsten Monatsblutung erhöht. Ist die Temperatur gestiegen und bleibt auf diesem höheren Niveau, ist der Eisprung erfolgt.
Die Temperatur wird Tag für Tag aufgeschrieben oder in ein Temperaturkurvenblatt eingetragen. Aus dem Verlauf der Kurve kann die Frau ihren Eisprung ersehen.
Die „3-über-6-Regel“
Die leichteste Methode, die Temperaturkurve zu beurteilen, geschieht nach der sogenannten "3-über-6-Regel". Sobald die Temperatur an drei aufeinanderfolgenden Tagen höher ist als an den sechs vorangegangenen Tagen, kann davon ausgegangen werden, dass der Eisprung stattgefunden hat. Ab dem dritten Tag nach dem Eisprung wird angenommen, dass das Ei nicht mehr befruchtungsfähig ist. Die Messung der Körpertemperatur kann im Mund, in der Scheide oder im After durchgeführt werden.
Hinweis
Pro Zyklus muss immer an der gleichen Stelle gemessen werden. Für die Messung kann ein Galliumthermometer oder auch ein digitales Thermometer verwendet werden.
Wie zuverlässig ist die Temperaturmethode?
Die Zuverlässigkeit ist von der fehlerfreien und genauen Anwendung abhängig. Voraussetzung ist, den eigenen Körper gut zu kennen, ausreichend Schlaf und kein Stress. (Pearl-Index 3–20).
Durch die zusätzliche Beobachtung des Gebärmutterhalsschleims kann die Sicherheit noch erhöht werden. Die Kombination von Temperaturmethode und Schleimbeobachtung nennt man auch symptothermale Methode.
Hinweis
Inzwischen gibt es zur Wahrnehmung von Fruchtbarkeitszeichen mehrere Hilfsmittel auf dem Markt, wie z.B. den Verhütungscomputer.
Die Vor- und Nachteile der Temperaturmethode
Die Temperaturmethode bzw. die symptothermale Methode sind eigentlich keine Verhütung im klassischen Sinn. Viele Paare verwenden sie vor allem, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
Die Vorteile
- Die Temperaturmethode bzw. die symptothermale Methode können sowohl zur Verhütung als auch zur Erfüllung des Kinderwunsches genutzt werden.
- Das Wissen um Vorgänge im weiblichen Körper wird erweitert.
Die Nachteile
- Regelmäßige genaue Körperbeobachtung und deren Aufzeichnung sind notwendig.
- Konsequente Anwendung und Disziplin sind erforderlich.
- Fehleinschätzungen sind möglich.
- Die Körpertemperatur kann auch aus anderen Gründen erhöht sein (z.B. Krankheit).
- Während der fruchtbaren Tage muss, wenn kein Kinderwunsch vorliegt, ein Verhütungsmittel (z.B. Kondom oder Diaphragma) verwendet oder auf den Geschlechtsverkehr verzichtet werden.
Wohin kann ich mich wenden?
Wer sich kostenlos über natürliche Verhütungsmethoden informieren möchte, kann sich an die Frauenärztin/den Frauenarzt wenden.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 3. Mai 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Claudia Linemayr-Wagner, Mag. Angela Tunkel