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„Pille danach“

Die „Pille danach“ dient der Notfallverhütung. Sie enthält als Wirkstoff entweder Levonorgestrel oder Ulipristalacetat. Diese können den Eisprung verschieben, damit eine ungewollte Schwangerschaft vermieden wird. Die „Pille danach“ ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Was ist die „Pille danach“?

Die „Pille danach“ ist ein Präparat, das in der Apotheke rezeptfrei gekauft werden kann. Mithilfe der „Pille danach“ ist es möglich, den Eisprung nach hintern zu „verzögern“ und so eine ev. Schwangerschaft zu verhindern. Sie kann bei Versagen einer Verhütungsmethode eingenommen werden, z.B. bei gerissenem Kondom, vergessener Pilleneinnahme sowie nach ungeschütztem oder auch erzwungenem Geschlechtsverkehr.

Hinweis

Die „Pille danach“ ist nicht als Ersatz für eine regelmäßige Verhütung geeignet. Weitere Informationen zu den verschiedenen Verhütungsmethoden finden Sie unter Verhütungsmethoden im Überblick. Neben der „Pille danach“ gibt es die „Spirale danach“.

Wie wirkt die „Pille danach“?

Die „Pille danach“ verschiebt den Eisprung, damit Spermien das Ei nicht befruchten können. Wenige Tage vor dem Eisprung steigt das sogenannte luteinisierende Hormon, auch LH genannt, an. Dieses Hormon bewirkt u.a. das Auslösen des Eisprungs. Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, ist dann besonders hoch.

Spermien können einige Tage im Eileiter befruchtungsfähig bleiben. Daher können sie noch Tage nach dem Geschlechtsverkehr ein Ei befruchten, was zu einer Schwangerschaft führen kann. Kann der Eisprung durch die „Pille danach“ „hinausgezögert“ werden, verlieren die Spermien ihre Befruchtungsfähigkeit, und es kommt zu keiner Schwangerschaft.

Bei Präparaten der „Pille danach“ werden die Wirkstoffe Levonorgestrel oder Ulipristalacetat eingesetzt:

  • Die „Pille danach“ mit Levonorgestrel kann in den Tagen vor dem Anstieg des LH-Hormons angewendet werden, um den Eisprung zu verschieben. Bei bereits ansteigendem LH-Spiegel kann Levonorgestrel den Eisprung nicht mehr unterdrücken. Die „Pille danach“ mit Levonorgestrel ist bis etwa zwei bis drei Tage vor dem Eisprung wirksam. Levonorgestrel ist ein Gestagen, ein weibliches Sexualhormon.
  • Die „Pille danach“ mit Ulipristalacetat kann zudem bei steigendem LH-Spiegel das LH-Niveau senken. Sie kann bis einige Stunden vor dem Eisprung den bevorstehenden Eisprung noch verschieben. Der Wirkstoff Ulipristalacetat ist ein sogenannter synthetischer selektiver Progesteron-Rezeptor-Modulator. Er verändert die Aktivität des weiblichen Sexualhormons Progesteron im Menstruationszyklus – wodurch der LH-Anstieg unterdrückt wird und sich der Eisprung verschieben kann.

Hinweis

Die „Pille danach“ beendet eine bestehende Schwangerschaft nicht. Informationen zum medikamentösen Schwangerschaftsabbruch finden Sie unter Schwangerschaftsabbruch.

Welche Voraussetzungen gibt es für die Wirkung der „Pille danach“?

  • Der ungeschützte Geschlechtsverkehr hat vor dem Eisprung stattgefunden. Wenn der Eisprung bereits stattgefunden hat, kann die „Pille danach“ ihn nicht mehr verschieben.
  • Wichtig ist es zu wissen, in welcher Phase des Zyklus sich die betroffene Person befindet. Möglicherweise liegt ein Zeitraum vor, in dem es zu keiner Schwangerschaft kommen kann.
  • Wenn Sie die Einnahme eines hormonellen Verhütungsmittels, z.B. die Pille, vergessen haben, kann es sein, dass Sie dieses in einem bestimmten Zeitfenster nachnehmen können. Auch z.B. der Wechsel des Verhütungspflasters kann in einem kurzen Zeitraum nachgeholt werden. Informationen dazu bieten die Packungsbeilagen sowie die Ärztin oder der Arzt.
  • Die „Pille danach“ muss so bald wie möglich nach dem Geschlechtsverkehr und vor dem Eisprung eingenommen werden, je früher, desto besser. Keinesfalls jedoch später als 72 Stunden bei Levonorgestrel sowie 120 Stunden bei Ulipristalacetat.
  • Die „Pille danach“ verschiebt den Eisprung nur einmalig. Er findet dann ein paar Tage später statt. Falls es nach der Einnahme der „Pille danach“ nochmals zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr kommt, besteht erneut das Risiko, schwanger zu werden. Nach der Einnahme der „Pille danach“ sollte mit einer Barrieremethode verhütet werden, z.B. mit Kondomen. Informationen finden Sie in der Packungsbeilage. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welche Verhütungsmethoden Sie nach der Einnahme der „Pille danach“ verwenden können und wann Sie gegebenenfalls mit einer hormonellen Verhütung beginnen können.
  • Besprechen Sie die Verhütung für den Notfall mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt – im Idealfall bevor Sie diese benötigen! Beachten Sie die Packungsbeilage. Auch in der Apotheke kann man Ihnen Auskunft zu Produkten geben.

Wie zuverlässig ist die „Pille danach“?

Die Wirksamkeit der „Pille danach“ hängt davon ab, wann der unzureichend geschützte Geschlechtsverkehr war und wann der Eisprung ist. Die „Pille danach“ sollte so früh wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr zum Einsatz kommen: Damit auch die größtmögliche Chance besteht, dass es früh genug ist, um den Eisprung noch verschieben zu können.

Ob die „Pille danach“ auch tatsächlich ihren Zweck erfüllt hat, lässt sich von der betroffenen Person nicht immer eindeutig feststellen. Verspätet sich die Menstruation z.B. länger als sieben Tage, ist sie schwächer als sonst oder treten z.B. ungewöhnliche oder starke Schmerzen auf, sollten Sie die Ärztin oder den Arzt aufsuchen. Sie können zudem einen Schwangerschaftstest machen.

Die „Pille danach“ schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen bzw. Krankheiten.

Welche Wechselwirkungen sind bei der “Pille danach” möglich?

Die Wirkung der „Pille danach“ mit Levonorgestrel und Ulipristalacetat kann unter bestimmten Voraussetzungen vermindert sein. Zu dieser Beeinträchtigung der Wirksamkeit kann es z.B. kommen, wenn andere Arzneimittel die Aktivität eines bestimmten Leberenzyms (CYP3A4) steigern. Zu den Wirkstoffen zählen zum Beispiel bestimmte Antibiotika wie Rifampicin, gewisse HIV-Medikamente oder Arzneimittel zur Behandlung bei Epilepsie. Auch Johanniskrautpräparate können einen Einfluss haben.

Besprechen Sie dies mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt – idealerweise bevor Sie eine hormonelle Verhütung oder eine „Pille danach“ benötigen. Ev. kann auf die „Spirale danach“ ausgewichen werden. Präparate, die diese Leberenzyme steigern, können sich auch 28 Tage später auswirken. D.h., es besteht ev. eine geringere Wirksamkeit der üblichen Dosierung der „Pille danach“.

Weitere Informationen zu Wechselwirkungen erhalten Sie zudem in der Packungsbeilage!

Welche Nebenwirkungen der „Pille danach“ sind möglich?

Wie bei jedem anderen Arzneimittel können auch bei der „Pille danach“ Nebenwirkungen auftreten.

Bei der „Pille danach“ mit Levonorgestrel zählen dazu z.B.:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Beschwerden im Bereich des Unterbauches, Schmerzen
  • Schmerzen während der Menstruation
  • Spannungsgefühl der Brust
  • Starke Menstruationsblutung
  • Verzögerte Menstruationsblutung
  • Blutungen
  • Müdigkeit

Bei Präparaten mit Ulipristalacetat können z.B. auftreten:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Bauchschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Müdigkeit

Hinweis

Kommt es innerhalb von drei Stunden nach der Einnahme zum Erbrechen, kann die „Pille danach“ nochmals eingenommen werden, da die Wirkung eingeschränkt sein kann. Informationen dazu und zu Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage. Treten nach der Einnahme der „Pille danach“ Nebenwirkungen auf, wenden Sie sich an eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt.

Wohin kann ich mich wenden?

Die „Pille danach“ kann in österreichischen Apotheken rezeptfrei gekauft werden. Apotheken und Nachtdienstapotheken in Ihrer Nähe finden Sie über die Apothekensuche.

Frauen ohne Einkommen können die „Pille danach“ kostenfrei in einer Familienberatungsstelle der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung bekommen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Österreichische Gesellschaft für Familienplanung, ÖGF

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