Radon im Wohnbereich
Inhaltsverzeichnis
Die radioaktiven Zerfallsprodukte von Radon bleiben an den Bronchien haften. Durch ihren fortschreitenden radioaktiven Zerfall können sie die oberen Zellschichten der Lungenbläschen schädigen und in der Folge Lungenkrebs verursachen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Radon in der Atemluft die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs nach dem Rauchen darstellt. Europaweit werden diesen Studien zufolge rund zehn Prozent aller Lungenkrebstodesfälle durch Radon in Wohnräumen verursacht
Im Freien verdünnt sich Radon rasch und führt daher nur zu einer geringen Strahlenbelastung. Anders sieht die Situation in Innenräumen aus. Hier kann es zu einer Anreicherung von Radon in der Atemluft und damit zu einer relativ hohen Strahlenbelastung kommen. Wie hoch die Belastung in Innenräumen tatsächlich ist, hängt von vielen Faktoren ab. Einige wesentliche davon sind: der Urangehalt des Gesteins, auf dem das Gebäude steht, die Radondurchlässigkeit des Bodens, der Gebäudefundamente und der Kellerwände sowie die Lüftungsgewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner.
Wie kann ich mich vor Radon schützen?
Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat dazu Empfehlungen erarbeitet:
- Informieren - einschlägige Informationen finden Sie auf der Radon-Informationsseite des Klimaschutzministeriums
- Messen - nur eine Messung der Radonbelastung (AGES) in einem Gebäude bietet Gewissheit. Die benötigten Messdetektoren werden per Post verschickt, die Durchführung der Messung ist einfach und kostengünstig.
- Handeln - wurden erhöhte Radonkonzentrationen festgestellt, kann oft schon mit relativ einfachen Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden.
- Vorsorgen - bei Neubau- oder Umbaumaßnahmen sollten einfache Radonschutzmaßnahmen mit eingeplant werden. Denn vorbeugender Radonschutz ist günstiger, wirksamer und einfacher als nachträgliche Maßnahmen.
Radonsanierungen bei bestehenden Gebäuden sind im Allgemeinen etwas aufwendiger. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der nachträglichen Sanierung, wobei die günstigste jeweils nur im Einzelfall ermittelt werden kann.
Österreichische Radonpotenzialkarte
Die Radonbelastung ist in Österreich regional sehr unterschiedlich. Eine Auskunft über die mittlere örtliche Radonbelastung gibt die österreichische Radonpotenzialkarte. Diese Karte wurde aus über 20.000 Radonmessungen erstellt, die zwischen 1991 und 2002 österreichweit durchgeführt wurden. Die Karte zeigt, dass in rund 500 Gemeinden ein erhöhtes Radonpotenzial besteht.
Aus der Radonpotenzialkarte kann keine Aussage über die tatsächliche Radonbelastung in einzelnen Gebäuden getroffen werden. Ob die Bewohnerinnen und Bewohner eines Hauses tatsächlich mit einer erhöhten Radonbelastung leben, kann nur durch entsprechende Messungen im Haus festgestellt werden. Aus den Messergebnissen ergibt sich, ob bauliche Sanierungsmaßnahmen zur Verringerung einer Radonbelastung notwendig sind.
Weitere Informationen:
- Österreichische Fachstelle für Radon: Beratung – Messung – Forschung (AGES)
- Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2021
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz