Fallot-Tetralogie
angeborener Herzfehler, bei dem gleichzeitig vier verschiedene Auffälligkeiten im Herzen vorliegen
Neugeborene mit einer Fallot-Tetralogie haben:
- eine Verengung des Ausflusses aus der rechten Herzkammer, sogenannte Pulmonalklappenstenose,
- ein großes Loch in der Scheidewand zwischen den beiden Herzkammern, sogenannter Kammerseptumdefekt,
- eine vergrößerte Aorta, die über dem Ventrikelseptumdefekt „reitet“, sogenannte reitende Aorta,
- eine verdickte Muskulatur der rechten Herzkammer, sogenannte Rechtsherzhypertrophie.
Die Fehlbildungen führen dazu, dass das Blut im Körperkreislauf weniger Sauerstoff enthält als normalerweise. In der Folge tritt eine Zyanose auf, das heißt, die Organe und Gewebe werden weniger mit Sauerstoff versorgt, und Haut und Schleimhäute verfärben sich bläulich.
Wie stark ausgeprägt die Zyanose ist, hängt davon ab, wie sehr die Ausflussbahn aus der rechten Herzkammer verengt ist:
- Bei einer leichten Verengung fällt die Fallot-Tetralogie manchmal zunächst gar nicht auf. Die Enge der Ausstrombahn nimmt jedoch im Allgemeinen in den ersten Lebensmonaten zu. Bei älteren Säuglingen können anfallsweise Atemnot und Bewusstseinsverlust mögliche Symptome sein.
- Bei schwer betroffenen Babys kommt es unter anderem zu Trinkschwäche, Gedeihstörungen, Müdigkeit und Blässe. Zudem können anfallsweise blaue Lippen und eine gräuliche Hautfarbe auftreten. Solche Zyanose-Anfälle können lebensbedrohlich sein.
Die Behandlung einer Fallot-Tetralogie erfolgt in der Regel mittels operativer Maßnahmen, bei denen die Fehlbildungen korrigiert werden.
Bei der schwersten Form der Fallot-Tetralogie kann gar kein Blut aus der rechten Herzkammer in die Lunge fließen. Bei diesen Babys muss nach der Geburt als Notfallmaßnahme umgehend das Medikament Prostaglandin verabreicht werden. Es bewirkt, dass der fetale Ductus arteriosus offen gehalten wird und damit ein ausreichender Kreislauf vorhanden ist.