Aerober Stoffwechsel
Energiegewinnung bei ausreichend vorhandenem Sauerstoff
Als aeroben Stoffwechsel bezeichnet man die Energiegewinnung im Körper bei ausreichend vorhandenem Sauerstoff. Diese Form der Energiegewinnung nimmt bei einer Belastungsdauer von über einer Minute eine zunehmend dominierende Rolle ein. Es ist der bevorzugte Weg der Energiegewinnung im Fitness- und Leistungssport. Dabei werden unter anderem Zucker und Fette verbrannt. Ist der Energiebedarf pro Zeiteinheit höher, als über den aeroben Stoffwechsel abgedeckt werden kann, entsteht Milchsäure (Laktat) als Stoffwechselzwischenprodukt. Sind etwa 60 bis 65 Prozent der maximalen körperlichen Leistungsfähigkeit erreicht, steigt diese steil an.
Als obere Grenze des aeroben Stoffwechselbereichs gilt eine Laktatkonzentration im Blut von zwei mmol/l. Durch regelmäßiges Training wird diese Schwelle erst bei höherer körperlicher Leistung erreicht. Die anaerobe Schwelle ist ein Maß für die Dauerbelastbarkeit der Patientin/des Patienten. Im aeroben Trainingsbereich ist zudem eine gute Fettverbrennung möglich. Diese besitzt besondere Bedeutung im Gesundheitssport zur Gewichtsreduktion. Eine Verbesserung des Fettstoffwechsels ist jedoch nur langfristig (mehrere Monate!) möglich. Körperliche Belastung im aeroben Bereich gilt als sehr ökonomische und effiziente Trainingsform. So wird beispielsweise für Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus von der ADA (American Diabetes Association) mindestens 150 Minuten aerobes Training, verteilt auf mindestens drei Tage der Woche, empfohlen. Dazu zählen Sportarten wie zum Beispiel Nordic Walking, Joggen, Radfahren oder Schwimmen.