Neue Broschüre: Hausmittel sicher anwenden

08.11.2023

In einer gemeinsamen Initiative veröffentlichte die Österreichische Gesundheitskasse und die Österreichische Apothekerkammer die Broschüre „Hausmittel für mich“. Darin werden Tipps zur Linderung kleiner Beschwerden und zur Unterstützung der Heilung gegeben. Betont wird: Hausmittel sind kein Ersatz für die ärztliche Behandlung mit moderner Medizin bei starken Beschwerden oder Erkrankungen.

Die Österreichische Gesundheitskasse startete am 7.11. in Kooperation mit der Österreichischen Apothekerkammer eine Kampagne zum Einsatz von Hausmitteln. Damit soll die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung gestärkt und Wissen vermittelt werden. Kernstück ist die Broschüre „Hausmittel für mich“. Darin werden Tipps und Anregungen gegeben, wie man mit einfachen Mitteln kleine Beschwerden lindern kann. Und wie man die Hausmittel richtig zubereitet und gezielt anwendet.

Zum Kampagnen-Start erklärt der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, Andreas Huss: „Wir wollen unsere Versicherten beim Umgang mit leichten Erkrankungen wie beispielsweise Erkältungen oder Atemwegsbeschwerden bestmöglich unterstützen. Denn es müssen nicht immer gleich Medikamente sein, viele Symptome und leichte Erkrankungen kann man gut mit altbewährten Hausmitteln lindern.“

Kein Ersatz für moderne Medizin

„Der Einsatz von einfachen Hausmitteln zur Gesundheitsförderung wird immer beliebter, das bemerken wir auch in den persönlichen Beratungsgesprächen in der Apotheke. Nicht immer werden Hausmittel dabei richtig eingesetzt. Mit der Kampagne wollen wir verständlich und fundiert über die richtige und sichere Anwendung von einfachen Hausmitteln informieren“, sagt die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr, und sie betont: „Keines dieser bewährten Hausmittel kann bei Erkrankungen oder stärkeren Beschwerden eine fachliche Behandlung beim Arzt und eine persönliche Beratung in der Apotheke ersetzen.“

Wirksamkeit oft unklar

Die wissenschaftliche Evidenz bei Hausmitteln ist meist nicht aussagekräftig. Die deutsche Stiftung Gesundheitswissen untersuchte für seine Information über Hausmittel bei Erkältung auch die Studienlage zu verschiedenen Hausmitteln, z.B. Gurgeln bei Halsschmerzen, Wadenwickel bei Fieber oder Hühnersuppe bei Erkältungen. Oft fehlten Studien zur Wirksamkeit. Man könne daher aufgrund der Evidenz nicht beurteilen, ob das Hausmittel hilfreich ist. Trotz der dünnen wissenschaftlichen Beweislage gibt es den Hinweis: „Wenn einem ein Hausmittel guttut und nicht schadet, spricht nichts dagegen, sich damit Linderung zu verschaffen.“

Was kann ich selbst tun?

Welche Möglichkeiten der Selbstbehandlung es gibt, zum Beispiel mit Hausmitteln, findet sich auch im  Themenschwerpunkt „Gute.Gesundheit“ auf dem Webportal der Sozialversicherung. Die Informationen zu mehr als dreißig häufigen Gesundheitsproblemen beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und ausgewiesenen Quellen. Auch diese Informationen sollen Patientinnen und Patienten helfen, ihre Gesundheitskompetenz zu stärken.

Faktenchecks zu Hausmitteln

Wer mehr über die Evidenz von Gesundheitsbehauptungen wissen möchte: Das Faktencheck-Service von medizin-transparent überprüft unter anderem Aussagen über die Wirksamkeit von Hausmitteln bei bestimmten Beschwerden. Zum Beispiel: Hilft Honig gegen Husten? Eine Suchfunktion nach Stichworten oder Gesundheitsthemen erleichtert das Auffinden der Faktchecks.

Weitere Informationen:

• Zur Broschüre: Hausmittel für mich
• Infos der ÖGK zum Thema Hausmittel