Kostenlose HPV-Impfung bis zum 21. Lebensjahr
Humane Papillomaviren (HPV) sind die Hauptursache für zahlreiche Krebserkrankungen. 90 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs gehen darauf zurück. Gebärmutterhalskrebs ist nach Brustkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung von Frauen in der EU im Alter von 15 bis 44 Jahren. Humane Papillomaviren verursachen auch den Großteil der Krebserkrankungen von Frauen und Männern im mittleren Rachenraum und an den Geschlechtsorganen.
Die Übertragung von HPV passiert durch Haut-zu-Haut-Kontakt. Ein „mechanischer Schutz” durch Verhütungsmittel schützt nicht vor der Ansteckung. Eine Infektion kann vorerst unbemerkt verlaufen und erst viele Jahre später zu einer Erkrankung führen. „Deswegen ist es wichtig, sich im jungen Alter impfen zu lassen“, betont Gesundheitsminister Johannes Rauch.
Impfangebote in ganz Österreich
Das Angebot einer HPV-Impfung kann einfach in Anspruch genommen werden: Derzeit wird beispielsweise in Schulen und im Rahmen des Wehrdienstes geimpft. Auch alle anderen Ärztinnen und Ärzte können die Impfung verabreichen - zum Beispiel im Rahmen einer hausärztlichen oder gynäkologischen Untersuchung. In vielen Bundesländern sind zusätzlich Impfstellen eingerichtet.
Zwei Impfungen bieten ausreichend Schutz
Die HPV-Impfung ist ab 1. Februar 2023 über das kostenfreie Impfprogramm möglich. Sie bietet Schutz vor neun HPV-Typen – auch die Typen mit dem höchsten krebserregenden Potential. Die Impfung ist sowohl für Burschen als auch Mädchen im Alter ab 9 Jahren empfohlen. In Österreich wird die HPV Impfung bereits seit 2014 jungen Burschen und Mädchen angeboten.
Gemäß der aktualisierten Empfehlung des Nationalen Impfgremiums werden zwei Impfungen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten verabreicht. Bisher waren ab dem vollendeten 18. Lebensjahr drei Dosen empfohlen. Nach Ansicht der Expert:innen liegen mittlerweile genügend medizinisch-fachliche Daten vor, um bis zum Ende des 21. Lebensjahres bei einem Impfschema mit zwei Dosen zu bleiben. Auch in anderen EU Ländern sei dies bereits gang und gäbe, informiert das Gesundheitsministerium in einer Aussendung.
Finanziert werden die Impfstoffe zu zwei Drittel über den Bund, je ein Sechstel wird von der Sozialversicherung und dem jeweiligen Bundesland getragen. Die Kosten für die Verimpfung übernehmen die Bundesländer.
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Letzte Aktualisierung: 31. Januar 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal