Weltkrebstag: ÖGK ermutigt zur Vorsorgeuntersuchung
Viele Menschen würden sich davor scheuen, eine Vorsorgeuntersuchung zu machen, so die ÖGK in einer Aussendung. Dass die Vorsorgeuntersuchung zum eigenen Schutz dient, werde oft verdrängt. Dabei würde sie helfen, gesundheitliche Probleme früh zu erkennen und rechtzeitig abzuwehren.
Vorsorge und Früherkennung: Die Angebote
Die Angebote der ÖGK zur Vorsorge sind kostenlos. Am bekanntesten ist die allgemeine Vorsorgeuntersuchung, auch als Gesundheits-Check bekannt. Sie steht allen Versicherten ab 18 Jahren einmal jährlich zur Verfügung und wird meist vom Hausarzt oder der Hausärztin durchgeführt. Personen ab dem 50. Lebensjahr wird zudem empfohlen, alle zehn Jahre die Darmkrebsvorsorge – die Darmspiegelung – zu nutzen. Für Frauen ab 40 Jahren gibt es das kostenlose Screening-Programm für Brustkrebs früh-erkennen.at. Bereits ab dem 18. Lebensjahr können alle Frauen regelmäßige Screenings auf Gebärmutterhalskrebs (PAP-Abstrich) nutzen.
Mehr Krebsfälle vermeidbar
Auch im Österreichischen Krebsreport 2023 der Österreichischer Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) und der Österreichischen Krebshilfe betonen Expertinnen und Experten die Wichtigkeit der Vorsorge. „Denn 50 Prozent aller Krebs-Todesfälle in Europa könnten vermieden werden, wenn zwölf Empfehlungen des Europäischen Kodex gegen Krebs eingehalten werden würden“, sagt Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe. Der Kodex beschreibt zwölf Möglichkeiten, das eigene Krebsrisiko zu senken.
Besonders wesentlich seien regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung zur Vermeidung von starkem Übergewicht, Impfungen gegen HPV und Hepatitis B, Vermeidung von Nikotin- und übermäßigem Alkoholkonsum sowie die Teilnahme an den empfohlenen Früherkennungs-Untersuchungen – insbesondere gegen Brustkrebs, Darmkrebs und Gebärmutterhalskrebs. Sevelda ergänzt: „Ebenso wichtig ist aber auch die HPV-Impfung, die ab Februar 2023 allen Kindern und Jugendlichen vom vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos zur Verfügung steht.“
Fortschritte in der Krebsversorgung
Der Krebsreport 2023 stellt auch deutliche Fortschritte in der Krebsversorgung fest. Diese würden sich in teilweise gestiegenen Überlebenswahrscheinlichkeiten bei bestimmten Krebsdiagnosen zeigen. Beispiele sind:
- Eine gute Prognose hinsichtlich Überlebenswahrscheinlichkeit wird etwa bei Brust-, Prostata-, Schilddrüsen- und Hodenkrebs erreicht. Da liegt die Überlebensrate (kumuliertes, relatives Überleben) drei Jahre nach Diagnosestellung bei 90,6 bis 96,6 Prozent.
- Eine signifikante Verbesserung der Überlebenswahrscheinlichkeit wurde in den letzten Jahren bei Tumoren der Niere, von Kopf und Hals sowie des Magens erreicht. Da kommen die Werte inzwischen auf 81,5 Prozent (Niere), 60,4 Prozent (Kopf & Hals) und 41,6 Prozent (Magen).
- Mit einer schlechten Prognose sind immer noch Patientinnen und Patienten mit Lungen-, Speiseröhren-, Leber- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs konfrontiert. Bei diesen Indikationen beträgt das kumulierte relative Überleben drei Jahre nach Diagnosestellung zwischen 30,2 und 15,6 Prozent.
Weitere Informationen:
- Der Österreichische Krebsreport 2023 (Österreichische Krebshilfe)
- Europäischer Kodex zur Krebsbekämpfung (WHO)
- Vorsorgeuntersuchung
- Krebs: Risikofaktoren & Vorbeugung
Letzte Aktualisierung: 2. Februar 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal