Nachholaktion: Kostenlose HPV-Impfung bis zum 30. Geburtstag
Etwa 900.000 Personen, die in ihrer Jugend keine Chance auf eine kostenlose HPV-Impfung hatten, können die HPV-Impfung nun kostenlos nachholen. Denn: Von Juli 2024 bis Ende 2025 wird die HPV-Impfung für alle Personen bis zum 30. Geburtstag gratis. Die Nachholaktion ist ein Ergebnis der im Herbst beschlossenen Gesundheitsreform. Die bestehende HPV-Informationskampagne „Das beste Alter“ wird überarbeitet und an die neue Zielgruppe der bis zu 30-Jährigen angepasst.
Für einen vollständigen Impfschutz sind zwei HPV-Impfungen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten empfohlen. Jene Personen, die sich die erste Teilimpfung kurz vor dem 30. Geburtstag verabreichen lassen, erhalten auch die zweite Impfung gratis – auch wenn sie in der Zwischenzeit das 30. Lebensjahr vollendet haben.
Wo man die HPV-Impfung erhält, hat das Gesundheitsministerium unter impfen.gv.at zusammengefasst.
HPV-Impfung im Fokus
Humane Papillomaviren (HPV) sind weltweit verbreitet. Etwa 80 Prozent aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Bei Frauen verursacht HPV vor allem Krebs am Gebärmutterhals, bei Männern vor allem Krebs im Mund- und Rachenraum. Die vorbeugende Impfung wird frühestmöglich ab dem vollendeten 9. Lebensjahr allgemein empfohlen. Trotzdem sind nur etwa die Hälfte der 14-Jährigen gegen HPV geimpft. Im Alter zwischen 21 und 30 sind nur 5 Prozent vollständig geimpft. Diese Altersgruppe hatte bisher keine Chance auf eine kostenlose Impfung, da sie erst seit 2014 im Kinderimpfprogramm enthalten ist.
Ab Februar 2023 wurde die HPV-Impfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom 9. bis zum 21. Geburtstag kostenlos verfügbar. Die Zahl der Impfungen hat sich seither fast verdoppelt. Eine ähnliche Entwicklung erhofft sich Gesundheitsminister Johannes Rauch nun durch die Nachholaktion: „Viele junge Menschen konnten sich die teure Impfung einfach nicht leisten."
Impfkampagne für mehr Bewusstsein
Ziel der Weltgesundheitsorganisation ist eine HPV-Durchimpfungsrate von 90 Prozent der 14-jährigen Mädchen. Damit lassen sich fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs und weitere Krebserkrankungen im Genital- und Rachenbereich – auch bei Männern – verhindern. „Länder wie Australien zeigen, dass sich Gebärmutterhalskrebs bei hohen Durchimpfungsraten beinahe ausrotten lässt. Entscheidend ist, dass die Bevölkerung ausreichend informiert und aufgeklärt ist. Deshalb ist die Kampagne besonders wichtig“, betont Gesundheitsminister Rauch.
Weitere Informationen:
- Impfen.gv.at HPV-Impfung (BMSGPK)
- Impfung gegen Humane Papillomaviren
- Humane Papillomaviren
- Gebärmutterhalskrebs
Letzte Aktualisierung: 3. Juli 2024
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal