Konferenz für mehr Lebensqualität: gesund & aktiv mobil
Arbeitsweg mit Aktiver Mobilität
Warum Aktive Mobilität – Radfahren oder Zu-Fuß-Gehen – für die Gesundheit wichtig ist, begründet der Mediziner Josef Niebauer vom Uniklinikum Salzburg so: „Sitzen ist das neue Rauchen. Wir sitzen beim Frühstück, im Auto auf der Fahrt zur Arbeit, in der Arbeit, beim Mittagessen, wieder in der Arbeit und bei der Heimfahrt, beim Abendessen, vor dem Fernsehen.“ Besonders der Weg zur und von der Arbeit seien perfekte Ansatzpunkte für mehr Aktive Mobilität und weg von einem bewegungsarmen Lebensstil.
Gesundheitseffekt leicht erzielbar
Dabei ließe sich ein positiver Effekt auf die Gesundheit oft leicht erzielen. „Menschen, die acht Stunden pro Tag sitzen und sich nicht bewegen, haben eine um 60 Prozent höhere vorzeitige Sterbewahrscheinlichkeit als jene, die zwar ebenfalls acht Stunden pro Tag sitzen, aber die sich zwischendurch zumindest 150 Minuten pro Woche bewegen. Das sind 20 bis 40 Minuten Bewegung pro Tag“. Die Österreichischen Bewegungsempfehlungen beschreiben, wie es sich umsetzen lässt.
Vorrang für Fahrrad in der Verkehrsplanung
Einer der Hauptgründe, warum viele Mensch zu wenig Alltagsbewegung machen, sei mangelnde Disziplin, weil die Art der Bewegung keine Freude macht. Auch zu wenig sichere Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur spielen eine Rolle. Daher fordert Niebauer: „Das Fahrrad muss in der Verkehrsplanung Vorrang vor dem PKW haben.“
Das Thema E-Bike sieht der Mediziner Niebauer differenziert: So hätten Untersuchungen ergeben, dass der Umstieg vom Fahrrad auf das E-Bike die körperliche Leistungsfähigkeit langfristig verringert. Der Umstieg vom „Bio-Bike“ auf das E-Bike sollte vor allem von gesunden bzw. jüngeren Menschen vermieden werden. Jedoch wäre der Umstieg vom Auto auf das E-Bike aus gesundheitlicher Sicht gut.
Auf der Konferenz wurden konkrete Beispiele für Projekte zu „Aktiver Mobilität“ von Gemeinden präsentiert, z.B. die Pinzgauer Rad-Offensive 2024 und Maßnahmen für die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in Bischofshofen und Lamprechtshausen. Dabei umgesetzte Maßnahmen sind unter anderem die Initiative Jobrad „Mit Schwung zur Arbeit“, neue Radboxen an Bahnhöfen, ausgeschilderte Alltagsradwege oder die Einrichtung von „Mobilitätsbeauftragten“ in der Gemeinde.
Die Konferenz „gesund & aktiv mobil“ wurde gemeinsam vom Klimaministerium, Gesundheitsministerium und dem Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) organisiert.
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Letzte Aktualisierung: 2. Dezember 2024
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal