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Tropische Gelsenarten verbreiten sich in Europa

25.06.2024

Durch die Folgen des Klimawandels dringen zunehmend exotische Gelsenarten in europäische Länder vor – etwa die Asiatische Tigermücke oder Malaria-Mücken. Diese sind nicht nur lästig, sie können auch Krankheiten übertragen. Warum das österreichweite Gelsen-Monitoring deshalb so wichtig ist und was man im Sommer selbst gegen die Plagegeister tun kann. Ein Überblick.

Der Sommer ist da – und mit ihm die Gelsen. Der Abend kann noch so schön und lau sein - er wird oft durch die lästigen Stechmücken gestört. Die Gelsenstiche sind natürlich unangenehm, aber selten können durch sie auch Krankheiten übertragen werden. Zusätzlich zu den in Österreich beheimateten Gelsenarten finden sich nun seit einigen Jahren vermehrt sogenannte „Invasive Gelsen“, also gebietsfremde Arten. Besonders tropische Gelsenarten, die sich im letzten Jahrzehnt erfolgreich an kühlere Regionen in Europa angepasst haben, vermehren sich in Europa. Grund dafür sind der Klimawandel sowie die Zunahme des globalen Waren- und Personenverkehrs – beide Faktoren begünstigen die Verbreitung übertragbarer Krankheiten in Europa, die zuvor nur in tropischen oder subtropischen Gebieten aufgetreten sind.

Übertragungsrisiko derzeit noch gering

Besonderes Augenmerk legen Forschende auf die Asiatische Tigermücke – gut zu erkennen an ihrem schwarz-weiß gestreiften Muster, vor allem an ihren Hinterbeinen. Sie konnte sich in Europa bereits ansiedeln und ist auch in Österreich zu beobachten. Die Tigermücke kann Krankheiten wie Dengue-Fieber, Zika und Chikungunya übertragen. Dafür muss sie einen zuvor erkrankten Menschen stechen und darauffolgend einen gesunden Menschen durch einen weiteren Stich infizieren.

Noch kommen diese Krankheiten besonders in Tropengebieten vor. In Österreich sind nur sehr wenige Menschen damit infiziert – es sind meist Reiserückkehrer. Daher ist das Risiko einer Übertragung derzeit noch gering. Laut AGES gab es bisher noch keine gesicherten Fälle einer Erkrankung, die in Österreich durch eine Tigermücke verursacht wurden.

Erst kürzlich sind in der süditalienischen Adria-Region Apulien malariaübertragende Gelsen der Art „Anopheles sacharovi“ aufgetaucht – es war die erste Sichtung nach 50 Jahren. Laut Forschenden ist es auch dort nun umso wichtiger, die Überwachung zu verstärken, um ein Wiedereinschleppen von Malaria zu verhindern.

Österreichweites Gelsen-Monitoring

Um die Situation in Österreich zu beobachten, gibt es in allen neun Bundesländern das österreichweite Gelsen-Monitoring der AGES. Dabei werden an ausgewählten Standorten Gelsen mithilfe spezieller Fallen gesammelt und bestimmt. In Kooperation mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien werden die gesammelten Gelsen molekularbiologisch auf bestimmte Krankheiten untersucht. Besonders wird nach den Arten Aedes japonicus (Asiatische Buschmücke), die etwa das West-Nil-Virus-übertragen kann, sowie Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke) gesucht. Aktuell kommt etwa die Asiatische Tigermücke besonders in Wien und Graz vor. Forschende gehen davon aus, dass sie auch hier überwintern wird.

Tipps gegen Gelsenstiche

Beim Schutz vor Gelsenstichen helfen vor allem der persönliche Schutz durch ein paar einfache Maßnahmen sowie die Vermeidung von Brutstätten rund ums Haus oder um die Wohnung.

Das können Sie tun:

  • Helle, lange Kleidung tragen.
  • Fenster und Türen mit feinmaschigen Insektenschutzgittern verschließen.
  • Insektenschutzmittel auf die Haut auftragen, dabei die Herstellerangaben beachten. 

Weitere Tipps und Infos, wie man Gelsenstiche vermeiden kann: 

Da vor allem Tigermücken jede Art von stehendem Wasser nutzen, um ihre Eier abzulegen, gilt es, auch kleinste Wasseransammlungen möglichst zu vermeiden. Außerdem können die Eier den Winter überleben: Sie kleben am Rand von unterschiedlichen Behältern, in denen zuvor Wasser war – sie überleben auch, wenn der Behälter austrocknet.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Letzte Aktualisierung: 25. Juni 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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