Wien: Erstes kassenfinanziertes Schmerzzentrum Österreichs eröffnet
In Österreich leiden etwa 1,8 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Nun gibt es für Betroffene eine neue Anlaufstelle: das erste kassenfinanzierte Schmerzzentrum des Landes im Traumazentrum Wien-Meidling. Die Einrichtung ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) sowie der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS). Das neue Zentrum ist das erste von insgesamt drei geplanten kassenfinanzierten Schmerzzentren in Wien.
Interdisziplinäres Team für umfassende Versorgung
Das neue Schmerzzentrum wird von einem interdisziplinären Team aus Fachärztinnen und Fachärzten sowie Therapeutinnen und Therapeuten geführt. Vertreten sind Fachgebiete wie Anästhesie, Unfallchirurgie, Neurologie, Psychiatrie, physikalische Medizin, Radiologie, klinische Psychologie und Physiotherapie. Die Spezialistinnen und Spezialisten verfügen über Zusatzausbildungen in der Behandlung chronischer Schmerzen und entwickeln gemeinsam individuell abgestimmte Therapiepläne, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Roman Ullrich, Leiter der Abteilung Anästhesiologie und Intensivmedizin Traumazentrum Wien.
Das Schmerzzentrum in Meidling ist das erste von insgesamt drei geplanten kassenfinanzierten Schmerzzentren in Wien. Noch heuer sollen zwei weitere Zentren in Wien eröffnet werden. Langfristig soll im Rahmen des österreichweiten Projektes ein flächendeckendes Netzwerk entstehen.
Das Zentrum soll eng mit bereits vorhandenen Ressourcen wie Schmerzambulanzen, dem Gesundheitszentrum Neubau mit multimodaler Schmerztherapie, aber auch mit der Primärversorgung und Fachärztinnen bzw. Fachärzten sowie der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 zusammenarbeiten. Ziel ist der Aufbau eines Versorgungsnetzwerks, das Schmerzpatientinnen und -patienten eine moderne, effektive Versorgung bietet.
„Meilenstein für die Gesundheitsversorgung“
Für Mag. Peter McDonald, Vorsitzender des Verwaltungsrates der ÖGK, ist die Eröffnung des ersten Schmerzzentrums „ein Meilenstein für die österreichische Gesundheitsversorgung“. Denn „chronische Schmerzen sind nicht nur ein weit verbreitetes, sondern oft auch ein unterschätztes Problem mit enormen langfristigen Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und der Gesellschaft“, so McDonald. Das neue Schmerzzentrum sei eine wichtige Anlaufstelle für Personen, die „bisher lange auf die richtige Diagnose und Therapie warten mussten.“
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Letzte Aktualisierung: 13. März 2025
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal