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Krebsreport: Psychosoziale Auswirkungen im Fokus

15.01.2025

Die Diagnose Krebs hat für viele Betroffene emotionale, soziale und psychische Folgen, die oftmals weit über die körperlichen Auswirkungen der Erkrankung und Behandlung hinausgehen. Der Österreichische Krebsreport 2024 widmet sich besonders den sozialen Aspekten von Krebs. Erstmals wurden die Auswirkungen einer Krebsdiagnose auf die Erwerbstätigkeit in Österreich untersucht. Zudem beschreibt der Krebsreport neue Ansätze und Fortschritt bei verschiedenen Krebstherapien.

Der Krebsreport 2024 ist eine Initiative der Österreichischen Krebshilfe und der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinischer Onkologie und wurde am 14.1. vorgestellt.

Der Fokus des Krebsreports 2024 liegt auf der herausfordernden sozialen Situation krebskranker Menschen. Die Betroffenen haben bei einem längeren Krankenstand oft mit Einkommenseinbußen zu rechnen. Dazu kommen krankheitsbedingte Mehrausgaben. Noch drastischer als der vorübergehende Einkommensverlust durch einen Krankenstand ist der Fall eine Kündigung während der Krebsbehandlung. In der Realität besteht für Krebspatientinnen und -patienten nur ein bedingter Schutz gegen Kündigung im Krankenstand, so der Krebsreport. Für einen Wiedereinstieg in den Beruf bietet die sogenannte Wiedereingliederungsteilzeit (WIETZ) eine Möglichkeit, sich den Belastungen des Berufes sanft und stufenweise wieder anzunähern.

Die psychische Belastung gilt als ständiger Begleiter von Krebspatientinnen und -patienten. Die Hälfte der Betroffenen sind im Laufe der Erkrankung psychisch signifikant belastet. Die Erschöpfung (Fatigue) ist eines der häufigsten Folgeprobleme.

Professionelle Hilfe und soziale Unterstützung

Die soziale Unterstützung und das soziale Umfeld spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Krebs und können großen Einfluss auf die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten haben. Es ist daher laut Krebsreport wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen Unterstützung erhalten, sei es durch professionelle Hilfe, Selbsthilfegruppen oder durch ein unterstützendes soziales Netzwerk. Die Österreichische Krebshilfe bietet dafür ein breites Informationsspektrum unter www.krebshilfe.net.

Krebs und Erwerbstätigkeit

Durchschnittlich 42.000 Krebs-Neuerkrankungen werden pro Jahr in Österreich diagnostiziert. Rund 40 Prozent der jährlich Neuerkrankten sind zwischen 15 bis 64 Jahre alt und sind somit in der Lebensphase von Ausbildung bzw. Erwerbsleben. Die häufigsten Krebs-Neuerkrankungen zwischen dem 15. und 64. Lebensjahr sind Brustkrebs, Magen-Darm-Krebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs, Blutkrebserkrankungen und Melanome. Rund 8.500 Menschen erkrankten während einer Berufstätigkeit an Krebs. Nach zwei Jahren sind davon rund 77 Prozent wieder bzw. weiterhin erwerbstätig, mehr als 20 Prozent nicht mehr erwerbstätig.

Krebsreport: Fortschritte in der Krebstherapie

Im Jahr 2023 wurden weltweit über 2.000 klinische Studien zu neuen Krebstherapien gestartet. Diese umfassen nicht nur klassische Medikamente, sondern auch:

  • Zelltherapien, die spezielle Immunzellen aktivieren
  • Gentherapien, die genetische Defekte beheben
  • Antikörper-Chemotherapie-Konjugate, die gezielt Chemotherapie in Krebszellen freisetzen
  • Spezifische Antikörper, die das Immunsystem aktivieren und Krebszellen angreifen
  • Radioligandentherapien, die radioaktiv markierte Antikörper nutzen

Diese innovativen Ansätze bieten neue Möglichkeiten zur Krebsbehandlung. Der Krebsreport beschreibt neue Therapieansätze bei Tumoren des Verdauungstraktes, Lungenkrebs, Blasenkrebs, Gynäkologische Tumoren, Brustkrebs, Blut- und Lymphdrüsenkrebs.

Weitere Informationen:

Letzte Aktualisierung: 15. Januar 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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