Seniorenbericht: Gesunde Lebenszeit erhöhen
Die Daten zeigen, dass viele Seniorinnen und Senioren den eigenen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut einschätzen: In der Gruppe der 65- bis 74-Jährigen sind es mehr als 50 Prozent, bei den 75- bis 84-Jährigen 36 Prozent. Auch die Lebenserwartung ab der Geburt steigt nach wie vor: Im Jahr 2010 lag sie bei ca. 78 Jahren für Männer und bei 83 Jahren für Frauen.
Zahl der gesunden Lebensjahre erhöhen
Allerdings leben viele, auch jüngere Seniorinnen und Senioren (65- bis 74-Jährige) mit Beschwerden: So leiden rund 50 Prozent unter Wirbelsäulenproblemen und Bluthochdruck. Und für mehr als 40 Prozent der Frauen und für 25 Prozent der Männer dieser Altersgruppe ist Arthrose/Arthritis ein Problem. Auch Übergewicht ist weit verbreitet. Schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen und funktionelle Einschränkungen treten erst im späteren Lebensalter auf. Die häufigsten chronischen Beschwerden sind Wirbelsäulenbeschwerden, Bluthochdruck und Arthrose/Arthritis. Spitalsaufenthalte werden am häufigsten aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparats notwendig. Menschen im hohen Alter sind deutlich mehr von chronischen Krankheiten betroffen, die sich auch auf die Lebensqualität im Alltag auswirken. So haben zehn bis 20 Prozent der 75- bis 84-Jährigen Probleme mit Aktivitäten des täglichen Lebens.
Tatsächlich können Männer und Frauen in Österreich rund 56 beziehungsweise 60 Lebensjahre in guter Gesundheit, das bedeutet ohne chronische Krankheit oder funktionale Einschränkungen, erwarten. Das oberste Ziel der vom Gesundheitsministerium ausgearbeiteten Rahmengesundheitsziele für Österreich ist daher, „die Gesundheitserwartung bis 2020 um zwei Jahre zu steigern“, erklärte Gesundheitsminister Alois Stöger.
Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Frauen haben zwar eine höhere Lebenserwartung und werden weniger oft im Spital behandelt als Männer. Jedoch leben Frauen mehr Jahre mit chronischen Krankheiten und sind häufiger von Beeinträchtigungen des Bewegungsapparats betroffen. Frauen in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen ernähren sich insofern gesünder, als sie mehr Obst und Gemüse konsumieren.
Insgesamt ist das Ernährungsverhalten der Seniorinnen und Senioren durch ein Zuviel an Fett, Kochsalz und Zucker, aber ein Zuwenig an Kohlehydraten und Ballaststoffen gekennzeichnet.
Gesundheitskompetenz stärken
Auch im Alter leisten Bewegung und Ernährung einen sehr wichtigen positiven Beitrag zur Gesundheit, wird im Bericht betont. Jedoch nimmt die Häufigkeit körperlicher und sportlicher Aktivitäten mit zunehmendem Alter ab. Dass Bewegung ein wichtiger Teil eines gesunden Lebens ist, wird offenbar schon von Kindesbeinen an gelernt. Denn der Bericht zeigt, dass die Seniorinnen und Senioren, die sich schon in jüngeren Jahren regelmäßig körperlich betätigt haben, dies auch im Alter tun.
Gesundheitsminister Alois Stöger: „Die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren wurden bereits im Nationalen Aktionsplan Ernährung als auch im Nationalen Aktionsplan Bewegung, der vor der Fertigstellung steht, berücksichtigt.“ Diese Pläne sollen dazu beitragen, die Gesundheit der Menschen zu stärken.
Dr. Andreas Khol und Karl Blecha, die Präsidenten des Österreichischen Seniorenrates, wiesen bei der Präsentation des Berichts auf mangelnde Kenntnisse, wie man seine Gesundheit erhalten kann, hin. Wie eine aktuelle Studie zeigt, ist die Gesundheitskompetenz der österreichischen Bevölkerung und besonders der älteren Menschen im Vergleich zu anderen EU-Ländern gering. Die Seniorenratspräsidenten fordern daher eine gezielte Informationsarbeit, um das Gesundheitsbewusstsein zu stärken.
Weitere Informationen:
- Seniorenbericht (Gesundheitsministerium)
- Gesund im Alter
- Bewegungsempfehlungen für ältere Menschen
- Ernährung im Seniorenalter
Letzte Aktualisierung: 11. September 2012
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal