Oxytocin – das „Kuschelhormon“
Kuscheln tut gut – aber nur in angemessenem Rahmen
Knuddeln ist ein richtiger „Alleskönner“ – aber nur mit eng vertrauten Personen. Prof. Sandkühler vom Institut für Hirnforschung an der Medizinischen Universität Wien erklärt, dass Kuscheln nur dann positive Wirkungen zeigt, wenn beide Beteiligten sich vertraut sind und auch wirklich knuddeln wollen. Das Vertrauen ist laut Sandkühler das Wichtigste, weniger wie oft oder wie lange gekuschelt wird. Wenn dieses vorhanden ist, genügt schon die vertrauensvoll zugewandte und einfühlende Haltung (Empathie), um den Oxytocin-Spiegel zu erhöhen und Wohlbefinden auszulösen.
Ist der enge Körperkontakt hingegen unerwünscht, führt er zu Stress – das Hormon Cortisol wird ausgeschüttet. Das kennt jede/jeder, der schon einmal von einem Fremden bzw. unerwünscht mit einer Umarmung überrumpelt wurde. Ein angemessenes und taktvolles Nähe-Distanz-Verhältnis ist somit wesentlich, um sich in seiner Haut wohlzufühlen.
Das Phänomen „Bindung“
Warum körperliche Nähe uns guttut, hat unter anderem neurophysiologische Hintergründe. Das Hormon Oxytocin spielt dabei eine wesentliche Rolle. Es stammt aus der Hirnanhangsdrüse und wirkt sich positiv auf das Sozialleben und das Bindungsverhalten zwischen Paaren, Eltern und Kindern aus. Es wird auch während der Geburt und beim Stillen vom Körper produziert, um so die Bindung zwischen Mutter und Baby zu stärken. Oxytocin wirkt zudem blutdrucksenkend und angstlösend, baut Stress ab und erhöht die Gedächtnisleistung. Es hat generell positive Wirkung auf das Wohlbefinden.
Weitere Informationen:
- Kuscheln wirkt positiv – aber nur unter engen Vertrauten (Medizinische Universität Wien)
- Eltern-Kind-Bindung (Gesundheitsportal)
- Partnerschaft: Bindungsmuster- und Beziehungen (Gesundheitsportal)
- Auswirkungen von Stress auf Körper und Psyche (Gesundheitsportal)
Letzte Aktualisierung: 22. Januar 2013
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal