Welt-Diabetestag 2014: Zuckerkrankheit steigt weiter an
Acht Prozent der Bevölkerung betroffen
Laut dem „Diabetesbericht 2013“ des Gesundheitsministeriums sind in Österreich rund 430.000 Menschen mit Diabetes mellitus diagnostiziert. Dies entspricht etwa sechs Prozent der Bevölkerung. Zusätzlich wird die Zahl der nicht diagnostizierten Diabetes-Fälle auf ca. 150.000 bis 200.000 (also zwei bis drei Prozent der Bevölkerung) geschätzt. Die meisten Diabetikerinnen/Diabetiker (rund 90 Prozent) leiden an Typ-2-Diabetes. Diese Diabetes-Form betrifft immer mehr Menschen.
„Aufgrund des steigenden Lebensalters und des damit verbundenen steten Anstiegs von Betroffenen ist mittelfristig trotz optimierter Diabetestherapie mit keiner Abnahme der spitalsbedürftigen diabetesassoziierten Erkrankungen zu rechnen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching, Vorstand der 5. Medizinischen Abteilung am Wiener Wilhelminenspital, in einer Information der ÖDG.
Übergewicht und genetische Vorbelastung
Typ-2-Diabetes hat eine genetische Komponente, das bedeutet: Übergewicht alleine führt nicht zu Diabetes, aber bei genetisch vorbelasteten Personen kann Übergewicht in Verbindung mit Bewegungsmangel zur Entstehung von Diabetes beitragen. Der Lebensstil – zu viel Essen und zu wenig Bewegung – spielt also eine wichtige Rolle.
Bei Typ-2-Diabetes sind die Betroffenen lange Zeit beschwerdefrei, was die Erkrankung für viele harmlos erscheinen lässt. Unbehandelt hat Diabetes allerdings dramatische Folgen: Herzinfarkt und Schlaganfall, Nierenschäden, Verlust der Sehkraft, Fußgeschwüre, manchmal sogar Fußamputationen.
Gefährliche Unterzuckerung: erkennen und vermeiden
Die Hypoglykämie (Unterzuckerung) ist eine Komplikation bei Diabetes, die im Extremfall lebensbedrohend sein kann. Sie entsteht, wenn der Blutzuckerspiegel unter einen bestimmten Wert sinkt (ca. 60mg/dl). Gefährdet sind vor allem Menschen mit Typ-1-Diabetes und mit Insulin-behandeltem Typ-2-Diabetes. Die ÖDG informiert auf ihrer Website, wie ein „Hypo“ vermieden und wie im Ernstfall damit umgegangen werden muss.
Für die Patientin/den Patienten bedeutet eine Unterzuckerung, dass vor allem das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Zucker versorgt wird und entsprechende Symptome auftreten. Die klassischen Zeichen einer Unterzuckerung sind Schweißausbruch, Heißhungergefühl und Schwächegefühl. Je tiefer die Blutzuckerwerte fallen, desto mehr treten auch Konzentrations-, Seh- und Sprachstörungen bis hin zu Bewusstseinsverlust auf.
Alle Symptome bessern sich rasch bei der Einnahme von Traubenzucker oder Flüssigzucker. Ein „Hypo“ kann entstehen z.B. nach dem Spritzen von Insulin oder der Einnahme von Sulfonylharnstoffen, ohne einer anschließenden Mahlzeit. Auch ungeplante Bewegungseinheiten oder das Überdosieren von Insulin oder Medikamenten kann eine Unterzuckerung hervorrufen.
Weitere Informationen:
- Diabetes (Gesundheitsportal)
- Österreichische Diabetes Gesellschaft
Letzte Aktualisierung: 7. November 2014
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal