Wie wirksam ist antibakterielle Seife?
Neben herkömmlichen Seifen werden im Handel auch Waschlotionen, Seifen, Deos und andere Hygieneprodukte mit der Aufschrift „antibakteriell“ angeboten. Um Bakterien und Pilze abzutöten oder einzudämmen, enthalten diese Produkte oft die Stoffe Triclosan oder Triclocarban.
Antibakterielle Seife nicht besser
Medizin-Transparent untersuchte die Evidenz zur Frage, ob Händewaschen im Haushalt mit antibakterieller Seife Infektionen besser vermeiden kann als mit herkömmlicher Seife. Ausgewertet wurden wissenschaftliche Arbeiten aus dem Jahr 2008 und früher. Das Ergebnis dieser Studien: „Antibakterielle“ Handseifen verringern das Risiko einer Ansteckung nicht besser als normale Seifen.
Gesundheitsrisiken ungeklärt
Gleichzeitig weisen die Expertinnen und Experten von Medizin-Transparent auf ungeklärte Risiken durch Triclosan hin. Der Stoff hat nicht nur antibakterielle Eigenschaften sondern ist auch dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ähnlich. Triclosan gilt als harmlos, wenn es nur in sehr geringen Mengen vom Menschen aufgenommen wird.
Triclosan ist jedoch nicht nur in Hygieneprodukten, sondern auch in bestimmten Kosmetika, Textilien und Kunststoffen enthalten. Deshalb können Konsumentinnen/Konsumenten möglicherweise höhere Mengen des Stoffes aufnehmen. Welche Auswirkungen dies auf die Gesundheit hat, wurde bisher noch nicht untersucht.
Zudem vermuten Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler, dass die massenhafte Verwendung von Triclosan Antibiotikaresistenzen verursachen kann. Auch dieser Verdacht wurde noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Weitere Informationen:
- Antibakterielle Seife: nutzlos und riskant (Medizin-Transparent)
- Allgemeine Hygienetipps (Gesundheitsportal)
Letzte Aktualisierung: 11. Februar 2015
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal