Nachtarbeit ist schlecht fürs Herz
Gesundheitsrisiko Nachtarbeit
Für die Studie zur Nachtarbeit wurden in den USA rund 240.000 Krankenschwestern untersucht, die seit mindestens fünf Jahren im unregelmäßigen Wechsel von Nacht- und Tagschicht eingesetzt waren. Das Ergebnis: Krankenschwestern, die mehr als zehn Jahre auch nachts arbeiten, haben ein zwischen 15 und 18 Prozent erhöhtes Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln, als jene, die keine Nachtarbeiten verrichten. Das Risiko ist auch schon nach fünf Jahren Nachtschicht deutlich erhöht. Das gilt auch für jene Frauen, die vor dem Eintritt in den Nachtschichtrhythmus als gesund eingestuft wurden und keine Erkrankungen mitbrachten.
Die Studie wurde von Eva Schernhammer von der Abteilung für Epidemiologie der MedUni Wien geleitet. Bereits in früheren Studien konnte die Wissenschafterin mit ihrer Forschungsgruppe an der Harvard Medical School zeigen, dass u.a. auch das Risiko für Brustkrebs, Darmkrebs, Diabetes oder Bluthochdruck und auch jenes für Adipositas bei Nachtarbeiterinnen und Nachtarbeitern erhöht ist.
In der aktuellen Studie konnte das Forscherteam aber auch nachweisen, dass das Risiko für eine koronare Herzerkrankung stetig abnimmt, wenn die Frauen entweder in einen Job mit ausschließlich Tagarbeit wechseln oder in Pension gehen. Die Wissenschafterinnen/Wissenschafter raten deshalb, präventive Gesundheitschecks anzubieten.
Koronare Herzkrankheit
Die koronare Herzkrankheit stellt mit jährlich rund 17 Millionen Todesfällen weltweit die häufigste Todesursache dar. Bei dieser chronischen Erkrankung kommt es zu Ablagerungen in den Gefäßen bis hin zur Verstopfung. Die Folge: Die Durchblutung ist beeinträchtigt, die Herzmuskulatur wird schlechter mit Sauerstoff versorgt. Mit Fortschreiten der Erkrankung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod.
Bewegung senkt Risiko für Thrombosen
Erkenntnisse für die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen lieferte eine andere, im Februar 2016 veröffentlichte Studie der MedUni Wien und der Universität Wien. Eine Forschergruppe untersuchte bei 62 jungen Frauen den Zusammenhang von körperlicher Fitness und der Funktion der Blutplättchen (Thrombozyten).
Thrombozyten sorgen bei Verletzungen für die Blutgerinnung. Eine Aktivierung von Thrombozyten kann jedoch auch zu einem Zusammenschluss von Zellen und zur Bildung eines Thrombus führen. Darüber hinaus sind aktivierte Thrombozyten an Entzündungsprozessen beteiligt, was zu einer Verschlechterung von chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Frauen mit geringer körperlicher Fitness eine deutlich höhere Thrombozytenaktivierung haben als Frauen mit guter Fitness. Gleichzeitig konnten die Forscherinnen/Forscher nachweisen, dass eine Verbesserung der Fitness rasch zu einer normalen Funktion der Thrombozyten führt und das Risiko für Thrombosen senkt. Dafür genügt ein zweimonatiges Ausdauertraining, z.B. Laufen, mit drei Einheiten pro Woche zu je 40 Minuten. Eine gute körperliche Fitness kann jedoch nur durch regelmäßige Bewegung erhalten werden.
Weitere Informationen:
- Nachtarbeit ist schlecht fürs Herz (MedUni Wien)
- Körperliche Inaktivität erhöht das Thromboserisiko (MedUni Wien)
Letzte Aktualisierung: 9. Mai 2016
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal