Impfplan 2016: Aktuelle Empfehlungen
Die aktuellen, evidenzbasierten Impfempfehlungen für Kinder und Erwachsene wurden in enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten des Nationalen Impfgremiums erstellt.
Krankheiten wirksam vermeiden
Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten Maßnahmen zur Vermeidung von Krankheiten, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Der regelmäßig aktualisierte Österreichische Impfplan enthält Empfehlungen für alle Impfungen, die im kostenlosen Kinderimpfprogramm bereitgestellt werden, sowie Impfempfehlungen für den individuellen Schutz außerhalb des Kinderimpfprogramms.
Besonders betont der Impfplan 2016 die Wichtigkeit von Impfungen gegen Masern und Keuchhusten. Die Durchimpfungsraten in der Bevölkerung seien nicht hoch genug, um diese Infektionserkrankungen zu eliminieren. Masern können bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen, vor allem in höherem Alter, einen schweren, lebensbedrohlichen Verlauf nehmen.
Auch bei der Grippeimpfung sei es notwendig, die Durchimpfungsraten deutlich zu erhöhen. Von einer Influenza-Epidemie, wie sie fast jedes Jahr auftritt, können bis zu 1.000 Todesfälle verursacht werden.
Impfungen bei Kinderwunsch
Im Impfplan 2016 ist erstmals das Kapitel „Impfungen bei Kinderwunsch“ enthalten. Prinzipiell sollten alle empfohlenen Immunisierungen schon vor einer Schwangerschaft durchgeführt worden sein. Eine Frau kann ihren persönlichen Impfstatus beispielsweise auch bei einer gynäkologischen Untersuchung kontrollieren und aktualisieren lassen. Zu den empfohlenen Impfungen bei Kinderwunsch zählen:
- Masern-Mumps-Röteln (Impfung: Mindestabstand ein Monat vor Schwangerschaft)
- Varizellen (Impfung: Mindestabstand ein Monat vor Schwangerschaft)
- Diphtherie-Tetanus-Pertussis(-Polio) (Impfung auch während der Schwangerschaft möglich)
- Influenza (Impfung auch während der Schwangerschaft möglich)
Rotavirusimpfung
Eine weitere Neuerung im Impfplan 2016 ist die Empfehlung, Frühgeborene ab der sechsten Lebenswoche möglichst früh gegen Rotaviren zu impfen. Die Erreger können schweren Brechdurchfall auslösen, der unter Umständen lebensbedrohliche Komplikationen auslösen kann und im Spital behandelt werden muss. Die Schluckimpfung schützt zu mehr als 70 Prozent vor Rotavirus-Erkrankungen und zu mehr als 90 Prozent vor schwerem Brechdurchfall.
Weitere Informationen:
Impfplan Österreich 2016 (Gesundheitsministerium)
Letzte Aktualisierung: 25. Januar 2016
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal