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Welttag der Suizidprävention

08.09.2017

Am 10. September 2017 ist Welttag der Suizidprävention. Etwa 1.300 Menschen nehmen sich jedes Jahr in Österreich das Leben. Dazu zählen Frauen und Männer jeden Alters sowie Jugendliche (selten auch Kinder). Laut Schätzungen bleiben bei jedem Suizid mindestens drei bis fünf nahe Bezugspersonen als Hinterbliebene zurück. Wichtig zu wissen: Sowohl für Betroffene als auch für Angehörige gibt es Hilfe . . .

Wenn ein Mensch sich in einer Krise befindet, unter einer akuten seelischen Erkrankung (z.B. einer Depression) leidet oder er einer unerträglichen Belastung ausgesetzt ist, kann es zu Suizidgedanken kommen. Hinter dem Drang, sich das Leben zu nehmen, verbirgt sich meist der Wunsch, das Leiden zu beenden. Nicht immer geht es darum, nicht mehr leben zu wollen, sondern keinen anderen Ausweg zu wissen und den untragbaren Zustand nicht mehr auszuhalten.

Sich Zeit nehmen kann Leben verändern und retten

Der 15. Welttag der Suizidprävention steht unter dem Motto „Nimm' dir Zeit, sprich an, hör zu – gib Hoffnung.“ Menschen mit Suizidgedanken haben oft Schwierigkeiten, sich in ihrer Hoffnungslosigkeit mitzuteilen. Die meisten hoffen, dass sie auf ihr Befinden angesprochen werden. Leider gibt es immer noch große Hemmschwellen, Menschen auf ein seelisches Problem anzusprechen.

So können Sie z.B. aktiv beim Welttag der Suizidprävention mitmachen:

  • Zünden Sie eine Kerze in der Nähe eines Fensters am 10.9. um 20 Uhr an, um Ihre Unterstützung für Suizidprävention zu zeigen oder etwa auch für einen geliebten Menschen.
  • Sie können sich zudem bei der Aktion Radle um die Weltbeteiligen. Nähere Informationen finden Sie unter www.iasp.info.

Und: Wenn Sie sich um jemanden in Ihrer Nähe Sorgen machen, nehmen Sie sich Zeit, um nachzufragen nicht nur am Welttag der Suizidprävention. Das Österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten und Tipps zur Soforthilfe für Personen mit Suizidgedanken bzw. für Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen sowie für Hinterbliebene.

Wie Sie Warnsignale erkennen und das Thema ansprechen können

Seien Sie immer für Warnsignale einer Suizidgefährdung aufmerksam, um diese nicht zu übersehen. Nähere Informationen finden Sie unter Suizid-Warnsignale und Suizid-Vorurteile. Wenn Sie Suizidgefahr vermuten, fragen Sie konkret danach! Für gewöhnlich reagieren Menschen erleichtert, wenn sie mit jemandem über diese Gefühle und Gedanken sprechen können, ohne verurteilt zu werden. Wie Sie ein heikles Gespräch beginnen können, erfahren Sie unter Was sollen Angehörige (nicht) tun?. Erste-Hilfe-Maßnahmen – auch für Notfälle – finden Sie unter Erste Hilfe für Angehörige von Suizidgefährdeten.

Scheuen Sie nicht davor zurück, für sich selbst ebenfalls Hilfseinrichtungen in Anspruch zu nehmen, wenn Sie sich unsicher oder von der Situation überfordert fühlen.

Suchen Sie Hilfe, wenn Sie selbst Suizidgedanken haben

In Lebenskrisen mit Suizidgedanken kann es geschehen, dass man aufgrund des Leidensdrucks eine Art „Tunnelblick“ bekommt: Negatives rückt in den Vordergrund, Positives wird ausgeblendet. Sich das Leben zu nehmen, scheint in diesen Augenblicken die einzige Lösung zu sein, ist es aber in keinem Fall. Holen Sie sich in einer solchen Situation jedenfalls Hilfe bei Familienmitgliedern, im Bekanntenkreis und von professionellen Helferinnen/Helfern. Betroffene berichten, dass ihnen ein Gespräch mit anderen Erleichterung verschaffte. Tipps zur Gesprächsführung finden Sie unter Wie spreche ich über Suizidgedanken?

Wenn sich die Suizidgedanken nicht wegschieben lassen und/oder Sie sich Sorgen um Ihre Sicherheit machen, bleiben Sie nicht alleine, und holen Sie sofort Hilfe. Sie können sich an folgende akute Ansprechstellen wenden:

  • 24h-Notrufnummern (z.B. die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142),
  • Rettung unter der Telefonnummer 144 sowie
  • Not- oder Krisendienst bzw. psychiatrische Ambulanz in Ihrer Nähe.

Weitere Informationen finden Sie unter Sie haben Suizidgedanken?


Weitere Informationen:

Letzte Aktualisierung: 8. September 2017

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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