Acrylamid in Pommes, Chips & Co soll gesenkt werden
Laut Informationen der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) entsteht Acrylamidt durch eine Reaktion von Zucker in Form von Glucose oder Fructose (Fruchtzucker) mit bestimmten Eiweißen bei Temperaturen ab 120 Grad Celsius. Die Wirkung von Acrylamid auf den Menschen ist bis heute nicht abschließend geklärt. Von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) und der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) wurde jedoch Acrylamid als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen eingestuft. Das bedeutet, dass alle vernünftigen Maßnahmen getroffen werden sollten, um die Gehalte an Acrylamid in Lebensmitteln möglichst niedrig zu halten.
EU-Verordnung soll Verbraucher schützen
Nach dem derzeitigen Stand des Wissens lässt sich kein Wert festlegen, unter dem es kein Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher gibt. Daher wurde bisher auch kein gesetzlich geregelter Höchstgehalt für Acrylamid in Lebensmitteln festgelegt. Im Frühjahr 2018 soll eine EU-Verordnung in Kraft treten, um den Acrylamidgehalt in Lebensmitteln zu senken. Für einen vorbeugenden Schutz der Gesundheit sollte prinzipiell so wenig Acrylamid wie möglich aufgenommen werden.
Studie: Acrylamidgehalt in Lebensmitteln in Österreich
Die AGES überprüfte von 2007 bis 2015 Lebensmittel in Österreich auf deren Acrylamid-Gehalte. Laut AGES beträgt der durchschnittlichen Acrylamid-Gehalt bei folgenden Lebensmitteln:
- Kartoffelchips 844 µg/kg
- löslicher Kaffee 678 µg/kg
- Lebkuchen 292 µg/kg,
- Kekse, Zwieback etc. 287 µg/kg
- gerösteter Kaffee 250 µg/kg
- Knäckebrot 241 µg/kg
- Pommes frites 199 µg/kg
- Rösti, Kroketten etc. 133µg/kg
- Frühstückszerealien 66 µg/kg
- Brot 46 µg/kg
Acrylamid-Aufnahme der österreichischen Bevölkerung
Auf Basis der Ergebnisse der Untersuchungen wurde die Acrylamid-Aufnahme der österreichischen Bevölkerung geschätzt. Laut dem AGES-Bericht „Aufnahme von Acrylamid über Lebensmittel“ (2017) nehmen Erwachsene durchschnittlich pro Tag 0,15 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm Körpergewicht zu sich. Hohe Werte liegen bei 1,57 µg/kg Körpergewicht. Bei Kindern ist die durchschnittlich tägliche Aufnahme mit 0,29 µg/kg Körpergewicht etwa doppelt so hoch wie bei Erwachsenen.
Am meisten Acrylamid nehmen Erwachsene über Kartoffelchips (27 Prozent), Lebkuchen (18 Prozent), Kroketten, Rösti etc. (16 Prozent) und Pommes (15 Prozent) zu sich. Bei Kinder sind Kartoffelchips (30 Prozent), Pommes (22 Prozent) und Knäckebrot (10 Prozent) die häufigsten Acrylamid-Lieferanten (siehe Grafik oben).
Weitere Informationen:
Letzte Aktualisierung: 28. Juli 2017
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal