Diphtherie wird durch Tröpfcheninfektion über die Atemluft übertragen, z.B. beim Niesen oder Husten. Auch über direkten Kontakt mit offenen Wunden ist eine Ansteckung möglich.
Die Bakterien befallen die Schleimhäute von Mund, Rachen und Kehlkopf und produzieren dabei ein Gift, das sogenannte Diphtherietoxin. Es wird über die Blutbahn im ganzen Körper verteilt und kann auch andere Organe, z.B. Herz oder Nieren schädigen. Zu Beginn oder gegen Ende der Infektion kann es zu einer schweren Verlaufsform kommen, die zu Atemnot, Herz-Kreislauf-Störungen und Nierenschädigungen führen kann.
Ausführliche Informationen zu Symptomen und Verlauf finden Sie unter Diphtherie.
Auch Personen, die bereits erfolgreich gegen Diphtherie geimpft sind, können die Krankheit übertragen. Sie erkranken jedoch selbst nicht. Um die Krankheit nachhaltig einzudämmen, ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen geimpft sind. Durch die Schutzimpfung wurde die Diphtherie weitgehend zurückgedrängt.
Auftreten von Diphtherie in Österreich
In Österreich wurden im Jahr 2022 erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder Diphtherie-Fälle gemeldet. Insgesamt wurden im Jahr 2022 73 Diphtherie-Infektionen bestätigt, darunter ein Todesfall. Im Jahr 2023 wurden insgesamt vier Fälle von Diphtherie gemeldet.
In Österreich muss jede Diphtherie-Erkrankung gemeldet werden!
Diphtherie kommt noch in vielen Ländern der Welt vor, z.B. in Albanien, in einigen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, in Afrika, Südamerika und Asien. Das Nationale Impfgremium empfiehlt daher allen Personen die Impfung gegen Diphtherie in Kombination mit Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung.
Impfstoffe sind Arzneimittel. Sie können unerwünschte Nebenwirkungen haben, die unterschiedlich häufig auftreten. Vor jeder Impfung bespricht die Ärztin oder der Arzt mit der Patientin oder dem Patienten den Nutzen und die möglichen Risiken der Impfung. So kann eine informierte Entscheidung getroffen werden. Weitere Informationen finden Sie unter Wie schützen Impfungen.
Die Impfung gegen Diphtherie ist im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Das Nationale Impfgremium empfiehlt eine Grundimmunisierung mit drei Impfungen. Diese werden im Rahmen der 6-fach-Impfung verabreicht.
Die Auffrischungsimpfung gegen Diphtherie erfolgt mit einem 4-fach-Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung und Keuchhusten.
Nach der Grundimmunisierung im Säuglingsalter und den beiden Auffrischungsimpfungen im Kinder- und Jugendalter empfiehlt das nationale Impfgremium derzeit Auffrischungsimpfungen für Erwachsenen alle fünf Jahre. Dafür wird ein Kombinationsimpfstoff der gleichzeitig vor Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus empfohlen.
Für die Erstellung dieser Gesundheitsinformation wurde der Impfplan Österreich 2024/2025, Version 1.0 (Stand: 01.10.2024) als Quelle herangezogen.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.