Die Übertragung von HPV erfolgt am häufigsten durch sexuelle Kontakte.
Mindestens 14 HPV-Typen sind onkogen – das bedeutet: Sie haben die Fähigkeit, Krebsvorstufen und Krebs auszulösen. In den meisten Fällen bewirkt die Immunabwehr ein Abheilen der Infektion innerhalb von ein bis zwei Jahren. Bleibt eine Infektion bestehen, kann es zu Krebsvorstufen und Krebserkrankungen kommen. Onkogene HPV-Typen sind die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs und darüber hinaus häufiger Auslöser von Krebs an Penis, Vagina, Vulva, Anus und im Mund-Rachen-Raum.
Informationen zum Thema HPV erhalten Sie unter Humanes Papilloma Virus.
Die HPV-Impfung ist vorbeugend wirksam. In Österreich ist der 9-fach Impfstoff empfohlen. Er deckt die Typen HPV 6,11 (Genitalwarzen) und 16, 18, 31, 33, 45, 52, 58 ab. Diese HPV-Typen sind für insgesamt 90 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs und Genitalwarzen verantwortlich.
Der größtmögliche persönliche Nutzen ist dann gegeben, wenn die HPV-Impfung vor Aufnahme von sexuellen Aktivitäten erfolgt. Aber auch bereits sexuell aktive Personen können von der Impfung profitieren. Zudem wird durch die HPV-Impfung die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der Viren auf andere Personen reduziert.
Die Ärztin oder der Arzt klärt Sie über die Impfung, den passenden Impfstoff sowie das dazugehörige Impfschema auf. Weitere Informationen finden Sie unter Wie Impfungen schützen.
Die Impfung gegen HPV wird im kostenfreien Impfprogramm angeboten. Sie ist vom vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 30. Lebensjahr kostenfrei. Es ist die Gabe von zwei Impfungen erforderlich. Das Nationale Impfgremium empfiehlt die erste Impfung im Alter von 9 bis 11 Jahren. In diesem Alter ist die Impfung besonders effektiv – aus zwei Gründen:
Die zweite Impfung erfolgt im Abstand von 6 bis 12 Monaten nach der ersten Impfung.
Die Impfung erfolgt auch im Rahmen von Schulimpfungen, vorzugsweise in der 4. Schulklasse.
Die kostenlose HPV-Impfung für Personen vom 21. bis zum 30. Geburtstag ist bis Ende 2025 begrenzt.
Informationen zur HPV-Impfung und eine Übersicht über die österreichweiten HPV-Impfangebote finden Sie unter impfen.gv.at (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz).
Das Nationale Impfgremium empfiehlt die HPV-Impfung für alle Mädchen und Buben bzw. Frauen und Männer sich möglichst ab dem 9. Lebensjahr – auf jeden Fall bis zum vollendeten 30. Lebensjahr.
Ein längerer Abstand zwischen 2. und 3. Impfung, abweichend von der Fachinformation, optimiert Antikörperbildung und Langzeitimmunität. Die Impfserie sollte jedoch jedenfalls innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden.
Ab dem vollendeten 30. Lebensjahr kann die Impfung auf Wunsch erfolgen und ist darüber hinaus u.a. empfohlen für Personen mit nachgewiesener HPV-Infektion, bei Genitalwarzen, bei HPV-verbundenen Dysplasien (Veränderungen der Gewebszellen), wechselnden Sexualpartnerinnen und Sexualpartnern, bekannter Infektion einer Sexualpartnerin oder eines Sexualpartners sowie bei Immunsuppression und Autoimmunerkrankungen.
Frühdiagnose von Gebärmutterhalskrebs
Zur Frühdiagnose von Gebärmutterhalskrebs werden im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen ein Abstrich vom Gebärmutterhals und ein PAP-Abstrich und/oder ein HPV-Test ab dem 30. Lebensjahr durchgeführt. Dabei können Veränderungen frühzeitig entdeckt und falls nötig behandelt werden. Wird HPV nachgewiesen, wird die HPV-Impfung dringend empfohlen, auch für Sexualpartnerinnen und Sexualpartner. Ungeachtet der HPV-Impfung wird die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung generell empfohlen.
Für die Erstellung dieser Gesundheitsinformation wurde der Impfplan Österreich 2024/2025, Version 1.0 (Stand: 01.10.2024) als Quelle herangezogen.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.