Vermehrt Fälle von Frühsommer-Meningoencephalitis
Mit 25. 7. 2018 wurden mindestens 84 FSME-Fälle bestätigt, darunter mindestens drei Todesfälle. 2017 waren es im gleichen Zeitraum 67 Fälle, im gesamten Jahr 2017 116 Fälle. 2018 betreffen mehrere Fälle Personen, die nicht dauerhaft in Österreich leben/lebten bzw. Personen, die nach Österreich gezogen sind. Die Empfehlung zur FSME-Impfung gilt auch für Reisende nach Österreich, die Zecken ausgesetzt sein können. Österreich gehört zu den am stärksten von FSME betroffenen Ländern in Zentraleuropa. Frühsommer-Meningoencephalitis tritt in Abhängigkeit von der Aktivität der virustragenden Zecken und der Kontaktmöglichkeiten mit Menschen vor allem von Frühjahr bis Spätherbst auf – überwiegend jedoch in den warmen Sommermonaten. Neben FSME können Zecken auch die relativ häufige Lyme-Borreliose und seltene andere Erkrankungen übertragen. Während FSME durch ein Virus ausgelöst wird, wird die Borreliose durch Bakterien verursacht. Borreliose kann durch die FSME-Impfung nicht verhindert werden.
Zudem kann die Virusübertragung selten auch durch den Verzehr von Rohmilchprodukten (vor allem aus Ziegen- oder Schafsmilch, noch seltener Kuhmilch) erfolgen. An FSME-Erkrankte sind für andere Menschen nicht ansteckend.
FSME: Was ist das?
Die FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis) oder Zeckenencephalitis ist eine Infektionskrankheit, die durch das FSME-Virus hervorgerufen wird. Unter einer Encephalitis versteht man eine Entzündung des Gehirns. Die Übertragung des FSME-Virus auf den Menschen erfolgt hauptsächlich durch den Stich einer mit diesem Virus infizierten Zecke. Zecken befinden sich vor allem in Wäldern, in hohem Gras und Gebüsch sowie in losem Laub. Sie ernähren sich von Tier- bzw. Menschenblut und können beim Stechen verschiedene Krankheitserreger übertragen. Nicht jeder Stich einer infizierten Zecke führt zu einer FSME-Infektion. Und nicht bei jedem Menschen, der mit dem FSME-Virus infiziert wurde, kommt es zur Erkrankung.
Symptome & Behandlung
Zwischen drei und 28 Tagen (durchschnittlich acht Tage nach dem Stich einer infizierten Zecke) kann es zu einer ersten Krankheitsphase mit grippeartigen Symptomen, Erbrechen, Schwindelgefühl und mäßigem Fieber kommen. Darauf folgt eine relativ beschwerdefreie Phase von etwa einer Woche. Danach kann es zu einem weiteren Befall des zentralen Nervensystems mit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen für Wochen oder gar Monate kommen. Bei etwa einem Drittel dieser Patientinnen und Patienten treten Arm-, Bein- oder Gesichtsnervenlähmungen auf und es kommt zu bleibenden Behinderungen. In etwa ein Prozent der Fälle mit Befall des Zentralnervensystems endet die Erkrankung tödlich. Eine ursächliche Behandlung der FSME ist nicht möglich. Die Therapie orientiert sich an den Symptomen. Nähere Informationen finden Sie unter FSME-Krankheit.
FSME-Impfung in Österreich empfohlen
Zur Vorbeugung gegen Frühsommer-Meningoencephalitis steht eine Impfung zur Verfügung. Diese kann und soll laut BMSGPK auch während der Saison nachgeholt werden. Ausführliche Informationen zur Schutzimpfung gegen die FSME-Infektion finden Sie unter Impfung gegen FSME sowie im Impfplan 2018.
Zeckenbefall vorbeugen & Zecken richtig entfernen
Zu allgemeinen Schutzmaßnahmen gegen Zecken zählen gut abschließende Kleidung sowie das Vermeiden von Kontakt mit Unterholz. Hilfreich können zudem Schutzmittel für die Haut sowie Insektizide für Bekleidung sein. Weitere Vorbeugungsmaßnahmen finden Sie unter FSME-Krankheit.
Zeckenstiche werden oft nicht bemerkt. Deshalb sollte nach einem Aufenthalt in typischen Zeckenzonen (z.B. feuchte Gebiete, (Gras-)Wiesen, Wald, Parks) der Körper sowie die Kleidung auf Zecken untersucht werden. Auf heller Kleidung lassen sich Zecken übrigens besser erkennen. Auch Haustiere (z.B. Hunde, Katzen oder Pferde) sollten auf Zecken abgesucht werden. Eine Zecke sollte umgehend entfernt werden. Ausführliche Informationen zur Zeckenentfernung finden Sie unter Zecken richtig entfernen.
Weitere Informationen:
Letzte Aktualisierung: 1. August 2018
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal