Enzephalitis
Inhaltsverzeichnis
Welche Ursachen hat eine Enzephalitis?
Zu einer Enzephalitis kommt es unter anderem durch:
- eine sich ausbreitende Meningitis,
- Erreger sind z.B. Viren (z.B. Herpes-simplex-Viren, Enteroviren, Arboviren – Frühsommermeningoenzephalitis / Zecken-Enzephalitis, Rhabdoviren – Tollwut), oder
- Bakterien (z.B. Staphylokokken, Listerien, Mykoplasmen, Borrelien, bei Chlamydia-pneumoniae-Infektionen, im Rahmen einer Tuberkuloseoder Syphilis),
- Pilzerkrankungen (Mykosen), Wurmerkrankungen,
- bei oder nach Entzündungen (z.B. infolge einer Infektion),
- bei systemisch entzündlichen bzw. immunologisch bedingten Erkrankungen (z.B. Sarkoidose, systemischer Lupus erythematodes).
Zu einer chronischen Enzephalitis kann es z.B. bei HIV-Infektion bzw. bei Immunsuppression kommen.
Welche Symptome können auftreten?
Mögliche Symptome einer Enzephalitis sind:
- Kopfschmerz,
- Bewusstseinsstörung, Benommenheit,
- Fieber,
- neurologische und psychiatrische Symptome, wie Persönlichkeitsveränderung, kognitive Veränderungen, Verwirrtheit, Somnolenz bis Koma, Halluzinationen, Sprachstörungen, Störungen der Koordination von Bewegungsabläufen, unwillkürliche Bewegungen, epileptische Anfälle, Lähmungen),
- allgemeine Symptome eines Infekts (z.B. Abgeschlagenheit, Müdigkeit).
Außerdem können z.B. Nackensteife, Lichtempfindlichkeit, Erbrechen und Opisthotonus (krampfartiges Zurückbiegen des Kopfes, Überstrecken des Rumpfes) bei einer Meningoenzephalitis auftreten.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnosestellung erfolgt u.a. durch:
- körperliche und neurologische Untersuchung,
- Lumbalpunktion und Untersuchung des Liquors (Untersuchung auf Keime und Entzündungszellen),
- MRT/CT,
- EEG.
Unter bestimmten Umständen kann eine Hirnbiopsie in Betracht gezogen werden (operativer Eingriff, bei dem Gewebe entnommen wird). Weitere Untersuchungen können notwendig sein.
Bestimmte Infektionen sind meldepflichtig. Informationen finden Sie auf der Website des BMSGPK.
Gegen einige Erreger gibt es Impfungen, z.B. FSME-Impfung („Zeckenschutzimpfung“ – nur gegen FSME, nicht aber gegen Borreliose wirksam).
Wie erfolgt die Behandlung?
Üblicherweise ist eine stationäre Behandlung erforderlich. Vor allem in der Anfangsphase kann eine intensivmedizinische Überwachung notwendig sein. Je nach Erregerspektrum ist eine antibiotische oder virostatische Therapie erforderlich.
Weitere Informationen zur Behandlung von
Wohin kann ich mich wenden?
Rasches Handeln, rasches ärztliches Abklären verdächtiger Beschwerden sowie ein sofortiger Therapiebeginn sind wichtig! Je nach Gesundheitszustand können die Hausärztin/der Hausarzt oder der Ärztenotdienst über 141 kontaktiert werden. Bei ausgeprägten Beschwerden wie beispielsweise starken Schmerzen, hohem Fieber, Krämpfen, starkem Erbrechen, Bewusstseinsveränderungen oder Bewusstlosigkeit etc. muss sofort die Notärztin/der Notarzt gerufen werden (144 oder 112)!
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:
- Recht auf Behandlung
- Arztbesuch: Kosten und Selbstbehalte
- Was kostet der Spitalsaufenthalt
- Rezeptgebühr: So werden Medikamentenkosten abgedeckt
- Reha & Kur
- Heilbehelfe & Hilfsmittel
- Gesundheitsberufe A-Z
sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 3. September 2020
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: MR Univ.Doz. Prim. Dr.med.univ. Klaus Berek, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie