Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Schleudertrauma

Das Schleudertrauma – auch Peitschenschlagsyndrom, Beschleunigungstrauma der Halswirbelsäule oder HWS-Distorsion genannt – ist eine Verletzung im Bereich der Halswirbelsäule (HWS). Sie entsteht durch plötzliche, ruckartige Beugung und Überstreckung des Kopfes infolge einer unerwarteten Krafteinwirkung. Häufigste Ursache sind Auffahrunfälle, aber auch Stürze sowie Sport- oder Freizeitverletzungen.

Als typische Beschwerden treten, meist erst einige Zeit nach dem Unfall, Nacken- und eventuell Kopfschmerzen sowie ein „steifer Hals“ auf. In den meisten Fällen kommt es innerhalb weniger Wochen zu Symptomfreiheit, die Schmerzen können aber auch chronisch werden. Je nach Schwere wird das Schleudertrauma mit Schmerzmitteln, kurzzeitiger Ruhigstellung oder Physiotherapie behandelt.

Welche Ursachen hat ein Schleudertrauma?

Ein Schleudertrauma entsteht, wenn bestimmte Strukturen im Halswirbelsäulenbereich, wie Muskeln, Bänder und Gelenke, überdehnt und verletzt werden. Die häufigste Ursache dafür sind Auffahrunfälle im Straßenverkehr. Dabei wird der Kopf durch die plötzliche Abbremsung des Fahrzeugs ruckartig von vorne nach hinten oder umgekehrt bzw. seitwärts bewegt und nach dem Aufprall erneut in die entgegengesetzte Richtung geschleudert.

Weitere mögliche Ursachen für ein Schleudertrauma sind Stürze, Sportverletzungen, etwa beim Skifahren, Eislaufen, bei Kampfsportarten, oder sogenannte „Freizeitunfälle“, z.B. bei Achterbahn- oder Autoscooterfahrten.

Grafik Schleudertrauma, Heckaufprall, seitlicher Aufprall
© Mariella Drechsler

Welche Symptome können bei einem Schleudertrauma auftreten?

Symptome eines Schleudertraumas treten einige Stunden bis Tage nach dem Unfall auf. Sie werden von Verletzungen der Muskel, Bänder und Gelenke im Nacken- und Halsbereich verursacht. Fachleute bezeichnen sie daher auch als Beschwerden der Halswirbelsäule – kurz HWS-Beschwerden. Typische Symptome eines Schleudertraumas sind:

  • Nacken- und Schulterschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Bewegungseinschränkungen bzw. „steifer Hals“

Weitere Symptome können sein:

Die Beschwerden klingen in der Regel innerhalb weniger Wochen wieder ab. Sie können aber auch länger anhalten und zu chronischen Schmerzen führen.

Wie wird die Diagnose eines Schleudertraumas gestellt?

Zur Diagnose eines Schleudertraumas erfolgt zunächst eine ausführliche körperliche Untersuchung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Im Anamnesegespräch werden die Beschwerden und der Unfallhergang bzw. die Ursachen erhoben. In manchen Fällen kann die Ärztin oder der Arzt bereits danach eine Diagnose stellen. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) dienen dazu, mögliche Verletzungen der Wirbelsäule oder Bandscheiben abzuklären. Bei Verdacht auf eine Verletzung des Nervensystems können neurologische Untersuchungen wie die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit, kurz: NLG, oder der elektrischen Aktivität in der Muskulatur mithilfe einer sogenannten Elektromyografie, kurz: EMG, erforderlich sein.

Klassifikation eines Schleudertraumas

Die Einteilung des Schweregrads eines Schleudertraumas erfolgt anhand einer klinischen Klassifikation. Unterschieden werden folgende Schweregrade der Verletzung (Klassifikation der Quebec Task Force):

  • Schweregrad 0: keine HWS-Beschwerden, keine neurologischen Beschwerden.
  • Schweregrad I: HWS-Beschwerden in Form von Schmerzen, Steifigkeitsgefühl oder Überempfindlichkeit, keine neurologischen Beschwerden.
  • Schweregrad II: HWS-Beschwerden in Form von Schmerzen, Steifigkeitsgefühl oder Überempfindlichkeit, keine neurologischen Beschwerden. Außerdem Beschwerden der Muskulatur und des Skeletts, etwa Bewegungseinschränkung oder Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen.
  • Schweregrad III: HWS-Beschwerden in Form von Schmerzen, Steifigkeitsgefühl oder Überempfindlichkeit und zusätzlichen neurologischen Beschwerden, etwa abgeschwächte oder aufgehobene Muskeleigenreflexe, Lähmungen, Sensibilitätsstörungen.
  • Schweregrad IV: HWS-Beschwerden in Form von Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Überempfindlichkeit, zusätzlich HWS-Bruch oder Wirbelverschiebung.

Wie erfolgt die Behandlung eines Schleudertraumas?

Die Behandlung eines Schleudertraumas richtet sich nach dem festgestellten Schweregrad der Verletzung. Die Ärztin oder der Arzt bespricht mit der Patientin oder dem Patienten, welche Therapieoptionen möglich sind.

Bei leichten Beschwerden wird der Nacken ev. einige Tage mit einer Nackenbandage ruhiggestellt. Zusätzlich können entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente verordnet werden. Danach folgen bestimmte Mobilisierungs- und Lockerungsübungen nach ärztlicher Information. Außerdem können Massagen, lokale Wärme oder Cold-Packs die Beschwerden lindern.

Bei starken und anhaltenden Beschwerden kann die Ärztin oder der Arzt eine Physiotherapie mit Massagen, manueller Therapie und leichter Mobilisierung vorschlagen. Außerdem können stärkere Schmerzmittel sowie muskelentspannende Präparate, sogenannte Muskelrelaxantien, verschrieben werden.

Fachleute raten von sogenannten Schanz-Krawatten bzw. stützenden Halsverbänden ab, da die Ruhigstellung eine Chronifizierung fördern kann. Von einer Chronifizierung spricht man, wenn die Beschwerden länger als drei Monate anhalten.

In den meisten Fällen heilt ein Schleudertrauma innerhalb weniger Wochen – etwa eines Monats – und ohne spätere Beeinträchtigungen ab. Bei rund zehn Prozent dauern die Schmerzen mehrere Monate bis zu etwa einem halben Jahr an.

Anzeichen einer posttraumatischen Stressreaktion, Depression oder Angst sollten bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie abgeklärt und behandelt werden.

Bei einem sehr schweren Schleudertrauma, z.B. mit Verletzungen von Nerven oder Halswirbeln, sind spezielle Therapiemaßnahmen notwendig.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Verdacht oder Vorliegen eines Schleudertraumas können Sie sich an folgende Stelle wenden:

  • Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin
  • Primärversorgungseinrichtung (PVE)
  • Fachärztin oder Facharzt für Orthopädie und Traumatologie oder Unfallchirurgie, wenn weitere Untersuchungen notwendig sind

Nach einem Unfall, vor allem bei Beschwerden, suchen Sie ein Krankenhaus auf oder rufen Sie die Rettung 144.

Für alle Gesundheitsfragen, wenn Sie nicht wissen, ob Sie ins Krankenhaus sollen, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt nicht verfügbar ist: Rufen Sie 1450 an  die Rund-um-die Uhr-Gesundheitsberatung.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Ratgeber der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 20. März 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Richard Maier, Facharzt für Unfallchirurgie

Mein Wegweiser

Ich fühle mich krank

Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Wie können Sie sich auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten? Was sagt ein Laborbefund aus? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Themen.

Zur Lebenslage "Ich fühle mich krank"
Zurück zum Anfang des Inhaltes